Eindringliches, gelungenes Erstlingswerk

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hornita Avatar

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Das Buch deckt mit seiner Erzählzeit mehrere Jahrzehnte bis zur Gegenwart ab. Obwohl die Handlung anfangs etwas unübersichtlich war, habe ich schnell in das Buch hineingefunden. Der Schreibstil ist sehr angenehm und gut zu lesen und die Geschichte des Kinos und seiner Besucher und Mitarbeiter hat mich einfach gefesselt. Homosexualität wird hier in einem ungewöhnlichen Setting beschrieben, das ich sehr interessant fand. Die Leben der Männer und ihrer Familien, die Erwartungen und die ganz unterschiedlichen Reaktionen des Umfelds auf ihre Vorlieben und ihr Verhalten im ländlichen China waren teils überraschend , teils erwartbar. Der Bruch in der Biographie durch die Immigration in die USA wird sehr gut geschildert. Es wird deutlich, wie und warum Vorurteile und Werturteile mitgebracht und gelebt werden und unter welch prekären Umständen die Einwanderer leben mussten. Ich fand beide Settings sehr glaubhaft und realistisch beschrieben. Die großen Themen Homosexualität und Immigration werden auf ungewöhnliche Weise erzählt und sind dadurch umso eindringlicher und interessanter. Auch die Charaktere sind sehr gut und intensiv gezeichnet und mit den Biographien der Ehefrauen wird auch eine andere Seite erzählt, so dass das Thema abgerundet wird.