Zugegeben, für einen Leser deutscher Krimis und Thriller ist der Stil Don Winslows gewöhnungsbedürftig. Hier wird nicht ein Verbrechen systematisch aufgeklärt, sondern parallel zueinander in verschiedenen Handlungssträngen werden die einzelnen Protagonisten, ihre Taten unsd besonders ihre Gedanken beschrieben. Auffällig ist, dass die wörtliche Rede eher spärlich verwendet wird. Trotzdem ist die Rahmenhandlung fesselnd, und je tiefer man als Leser oder Leserin in den Roman „eintaucht“, desto mehr werden die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Handelnden und Handlungen klar. Und – so ging es zumindest mir – ich wollte das Buch nicht mehr weglegen und wissen, wie es weiter geht. Am Umfang der drei „Hauptabschnitte“ kann man sehen, welches der wichtigste Teil des Buches ist (der zweite). Der Leser wird erst an Handlung und Handelnde heran geführt, dann folgt der Hauptteil „Danny Ryan in Hollywood“, der dritte Teil beinhaltet letztendlich den Showdown. Besondere Stilmittel: Die Gedanken der einzelnen Beteiligten sind authentisch in der Sprache der Straße beschrieben, und der Showdown, von dem sowohl Danny Ryan als auch der Leser nicht wissen, ob es Realität oder ein Horrortrip ist, wird ohne Absätze und mit wenigen Satzzeichen so beschrieben, wie er abläuft. Ein interessanter Mafia-Thriller für Leser, die Zusammenhänge verstehen wollen.