Morettis gegen Murphs – und Danny mittendrin

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lovely.bookdreams Avatar

Von

City on Fire spielt im Jahre 1986. Beim lesen habe ich somit eine Zeitreise in meinem Kopf, da ich diese Zeit als Kind miterlebt habe. Keine Handys, dafür Fernseher, die so globig und schwer waren, dass man mit denen jemanden hätte erschlagen können.

Vorneweg muss ich gestehen, daß ich noch nie ein Buch von dem Autor gelesen habe, den Klappentext und die Leseprobe jedoch spannend fand. Der Schreibstil ist schon besonders mit den teilweisen knappen Sätzen, aber irgendwie hat es auch etwas. Es hebt sich ab. Es hat etwas von einem Drehbuch, wie es die Szenen beschreibt.

Die Geschichte ist wie beim klassischen Drama in drei Akte eingeteilt. Im ersten lernt man die Protagonisten kennen, im zweiten spitzt sich das Drama zwischen den beiden Banden zu und der Knall kommt im wahrsten Sinne im dritten Teil.

Im ersten Teil gab es ein paar Längen, die sich doch teilweise gezogen haben. Der zweite Teil hat mir am besten gefallen und gegen Ende wurde es wieder etwas wechselhaft, sogar etwas arg schnell vom Tempo. Für mich war es leider kein Pageturner, eher teilweise etwas zäh. Ok, es sollen noch zwei Teile kommen, aber da dieses Buch soweit abgeschlossen ist, weiß ich noch nicht, ob ich diese lesen werde.

Zu den Protagonisten läßt sich sagen, daß mir Danny am sympathischsten war. Er ist der wohl ehrlichste von allen Mafiosi, besitzt Ehrgefühl und hat das Herz am rechten Fleck. Teilweise wünscht man sich, er wäre nicht in diesen Sumpf geraten, hätte eine andere geheiratet, seine Mutter hätte ihn nicht im Stich gelassen… Er hat eine gewisse Tragik anhaften. Auch bei den Frauenfiguren setzt sich das fort, die allesamt ihr Päckchen zu tragen haben und die stark ausgearbeitet sind, auch wenn sie im täglichen Mafiosi Geschäft „nur“ die Nebenrolle spielen.

Von mir gibt es wohlwollende, knappe 4 Sterne.