Eine Biographie, die nicht wie eine wirkt.

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asmos Avatar

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Die Geschichte der Familie Brown beginnt im Leben einer mehr oder weniger normalen Familie, die mit den Problemen des Alltags zu kämpfen hat. Doch all diese erweisen sich auf einen Schlag als unwichtig und banal, als der Erstgeborene Sam stirbt. Die Familie stürzt in ein bodenloses Loch und erst Cleo, das kleine - hässliche - Kätzchen scheint wieder Leben zurück in das Haus zu bringen.

In der ersten Hälfte des Buches begleitet man Rob, Steve und Helen durch die Zeit kurz vor Sams Tod, den Augenblick des Schreckens und dann weitere zwei Jahre. In dieser Zeit habe ich die Familie lieb gewonnen, bewunderte ihre Art des Kampfes und habe öfters zustimmend genickt, als die Sprache auf die kleine lebensrettende Katze zu sprechen kam. Allerdings muss ich zugeben, dass ich das Buch nach den ersten 18 Kapiteln als abgeschlossen angesehen habe: Cleo war in das Leben der Familie getreten, hatte sie aus ihrer Trauer geholt und auch wenn man den Schmerz eines toten Kindes nie völlig überwindet, so hatte die Familie doch zurück ins Leben gekommen. Das war die Geschichte, die Titel und Klappentext des Buches versprochen hat und auch der Inhalt, den ich mir von der Geschichte erwartet habe.

Alles, was danach kam, fand ich ehrlich gesagt eher ziellos. Cleo rückte in den Hintergrund, wurde teilweise nur noch pro forma erwähnt, Steve fiel völlig weg und wurde zuletzt hin nicht einmal mehr erwähnt, obwohl ich mir vorstellen kann, dass er trotz allem noch durchaus Kontakt mit seinen Kinder hatte, besonders als Rob erkrankt wurde. Aber sein Name tauchte in keinem der späteren Kapitel mehr auf. Ja selbst die Kinder rückten mit der Zeit in den Hintergrund und in manchen Kapitel ging es wirklich nur noch rein um die Autorin und teilweise wurden ganze Jahre übersprungen, nur um die Erzählung am Laufen zu erhalten. Das hatte mit der ursprünglichen Geschichte nicht mehr das Geringste zu tun und ich fand es ehrlich gesagt schade. Ich hatte nicht vor eine Lebensgeschichte zu lesen, deren Ziel ich nicht einmal erahnen konnte. Ein Buch zu lesen, von dem ich nicht ganz genau weiß, worauf die Autorin hinaus will, bzw. was der Höhepunkt und das Ende des Buches werden sollen, finde ich nicht so prickelnd.

Ich hatte meine Freunde mit der ersten Hälfte des Buches und finde, dass der Inhalt eben dieser Kapitel wunderschön, traurig und ergreifend ist, aber ich hätte auf einen Großteil der Biographie verzichten können.