Helen Brown: Cleo

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ela675 Avatar

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**Um was geht es in dem Buch ?**

Der älteste Sohn von Helen sucht sich kurz vor seinem neuntem Geburtstag ein Kätzchen als Geschenk aus. Allerdings darf es erst nach acht Wochen in das neue Zuhause ziehen. Aber kurz nach seinem Geburtstag kommt Sam bei einem Unfall ums Leben. Für Helen, ihren Mann Steve und dem jüngeren Sohn Rob bricht eine Welt zusammen. 

Kurze Zeit später steht eine Bekannte vor der Türe und bringt Cleo vorbei – ein kleines, schwarzes Kätzchen. Helen hat es vergessen und fühlt sich überfordert. Doch Rob möchte die Katze behalten. Er war bei dem Unfall dabei und konnte seither nicht mehr alleine schlafen. Er möchte, dass Cleo bei ihm im Zimmer schläft, da sie doch so plötzlich von ihrer Mama und ihren Geschwistern getrennt wurde....

Jeden Tag ein bischen mehr bringt Cleo das Lachen zurück in die Familie. Mit ihren Streichen und verrückten Kapriolen wickelt sie die Familie um den Finger.

Ein paar Jahre später bekommt Helen ein weiteres Kind, ein Mädchen. Sie erhält ein Jobangebot in einer großen Stadt und die Familie zieht mit Cleo zusammen um. Trotz allem hält die Ehe nicht – Steve und Helen trennen sich.

Helen lernt dann einen neuen Mann kennen, der jedoch um einige Jahre jünger ist wie sie. Im Freundeskreis ist es nicht so einfach, doch die beiden raufen sich zusammen und heiraten schließlich. Gemeinsam bekommen sie noch eine Tochter und Cleo ist noch immer da.

Nach ein paar Jahren ziehen sie von Neuseeland nach Australien. Cleo ist inzwischen in einem stolzen Alter, doch den Umzug verkraftet sie ganz gut. Allerdings bekommt nun Rob eine schwere Krankheit, Colitis ulcerose, eine Darmerkrankung. Erneut muss die Familie bangen und erlebt eine schlimme Zeit. Cleo ist immer da.

Cleo hat nun einige Alterszipperlein und mit 23 Jahren wird sie erlöst.

**Meine Meinung**

Was für ein Buch. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Es hat viele Gefühle in mir ausgelöst. Traurigkeit, Mitgefühl, Lachen, Zweifel.... Da ich selbst gerade keine einfache Zeit durchmache, hat mir das Buch geholfen, ab und zu zu lachen und vor mich hin zu grinsen. Viele Parallelen zu meinen Katzen konnte ich hier entdecken. Aber das Buch zeigt auch die Einzigartigkeit dieser Katze, zeigt wie Mensch und Tier sich gegenseitig helfen können, auch wenn man zuvor nicht viel mit Katzen am Hut hatte. Es hilft, Vorrteile abzubauen und sich auf die Fellnasen einzustellen.

Am Anfang des Buches wird einem in anschaulicher Weise das Familienleben gezeigt. Der Schreibstil ist wunderbar locker und gefühlvoll, man ist sofort mittendrin. Die Ehe von Helen und Steve ist ein Auf und Ab, gefangen im Alltagstrott. Dann kommt der Unfall. Im ersten Teil des Buches erfährt man viel über die Trauer und Gefühle von Helen, die Wut. Es ist so gefühlvoll geschrieben, das man beim Lesen selbst einen Klos im Hals hat.

Cleo kommt zu einer Familie, die das Lachen verlernt hat und wegen Sams Unfalltod am Boden zerstört ist. Doch wie ein Kitten eben so ist, verwandelt sie den Haushalt in ein Schlachtfell. Sie ist auf Socken fixiert, klaut sie von überall und spielt mit ihnen. Sie wackelt mit dem Hintern und stürzt sich auf die Blätter des Gummibaums, ein schrecklicher Feind. Es werden Lampen und Bilder umgeworfen, Teller in der Spülmaschine begutachtet, der Müll umgeworfen, Essen vom Tisch geklaut und an den Vorhängen hochgeklettert. Cleo hat ihre „Dosenöffner“ sofort fest im Griff.

Doch sie merkt auch, wenn es jemanden schlecht geht. Dann legt sie sich auf den Bauch, schaut einen mit weisen Augen an und schnurrt. Jemand der keine Katzen hat kann sich nicht vorstellen, was das für ein schönes Gefühl ist.

Mit Rata, der Familienhündin versteht sie sich nach kurzen Anlaufschwierigkeiten bestens.

Nicht nur Cleo, auch die Familie verändert sich im Laufe der Zeit. Und immer ist Cleo der Anker. Sie hat das Zepter in der Hand, sie ist der Mittelpunkt. Cleo hat über 23 Jahre in dieser Familie gelebt. Sicherlich hatte sie eine Aufgabe. Die Aufgabe, der Familie bei dem Trauerprozeß zu helfen. Und nach über zwei Jahrzehnten war die Aufgabe erfüllt und Cleo konnte in Frieden gehen.

**Fazit**

So ein schönes, gefühlvolles Buch habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Die Streiche von Cleo sind sehr schön beschrieben, da konnte ich viele Parallelen zu meinen Katzen ziehen. Die Trauer um Sam, das zerbrechen der Ehe und der Neuanfang wurden ebenfalls sehr schön beschrieben. Der Schreibstil ist sehr einfach und doch sehr gefühlvoll. Man ist sofort in dieser Geschichte drin. Man lacht und fiebert mit, möchte unbedingt wissen wie es weitergeht.

Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen. Nicht nur „Katzenmenschen“. Nein, ich denke, auch Menschen ohne Katzen werden dieses gefühlvolle Buch mögen.

Ich sage Danke, dass ich dieses Buch lesen durfte, denn alleine hätte ich es sicherlich nicht kennen gelernt.