Helen Brown: Cleo

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goch9 Avatar

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Ich bin keine Katzenliebhaberin, aber ich habe bei jeder Seite dieses Buches mit einer wunderschönen Katze gelebt.

Bei einem tragischen Unglück verliert Helen ihren ältesten Sohn Sam. Sie und ihre Familie erleben schlimme Phasen der Trauer, die ihr jede Kraft zu leben rauben, bis Cleo in ihr Leben tritt. Sam hatte dieses Kätzchen kurz vor seinem Tod ausgesucht. Eigentlich möchte Helen das Kätzchen wieder zurückbringen, aber Cleo erobert sich kurzer Hand ihren Platz im Leben der Familie Brown. Ehekriese, neuer Nachwuchs, Trennung, Umzüge, neue Partnerschaften, wieder neuer Nachwuchs, alle Sorgen und Nöte dieser Familie werden über zwanzig Jahre von Cleo begleitet. Sie tröstet, belebt, zerstört Eigentum, verwüstet das Haus,  sanktioniert, genießt ihr Zuhause und steht den Familienmitgliedern zur Seite.

Bei allem Unglück, das dieser Familie widerfährt, habe ich noch nie so eine faszinierende Liebes -und Lebensgeschichte einer Katze gelesen.

Helen Brown gelingt es, traurige, unglückliche Lebensphasen so zu beschreiben, dass der Leser Anteil nehmen kann. Es wird keine rührselige Geschichte daraus, sondern man kann mitfühlen. Ich kann mir vorstellen, dass ich ähnlich fühlen würde, wenn mich dieses Unglück treffen würde.

An manchen Stellen kam mir die Geschichte der Familie etwas zu kurz, als würde ein Familienalbum etwas zu schnell durchblättert. Ansonsten gab mir dieses Buch das Gefühl, wie durch ein Fenster, die Familie Brown beobachten zu dürfen. Es war teilweise sehr traurig, aber auch ein Genuss.