Katzenmenschen

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snuuuke Avatar

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Nach einem tragischen Unfall, bei dem ihr erst 9 jähriger Sohn Sam getötet wird, ist in Helens Familie nichts mehr wie es war. Wird man auf den ersten Seiten des Buchs noch in ein weitgehend harmonisches Familienleben eingeführt, schlägt sich auf den Seiten nach Sams Tod drückende Melancholie nieder. Die düstere Stimmung ist als Leser richtig zu sprüen, so eindringlich und verständlich schreibt Helen Brown über ihren Verlust.

Doch plötzlich kommt ein junges Kätzchen in den Haushalt, das sich Sam kurz vor seinem Unfall als Geburtstagsgeschenk ausgesucht hat. Obwohl sich die Protagonistin zwar selbst immer wieder als Hundemensch bezeichnet, nimmt sie "Cleo", das einzige Bindeglied zu Sam, warmherzig auf. Nach und nach - und vor allem mit Cleos Hilfe - finden Helen und ihr verbliebener Sohn Rob wieder ins Leben zurück. So begleitet man die Familie über viele Jahre hinweg durch weitere Höhen und Tiefen, die durch eine schwarze Katze immer wieder gemildert werden.

Immer wieder stößt man auf autobiografischen Elemente, die das ganze Erlebnis noch fundierter und realistischer erscheinen lassen und vor allem Emotionen gut an den Leser vermitteln. Der Schreibstil ist locker und unterhaltsam zu lesen, ganz nach Art einer Kolumnistin. Man kann mit der Familie lachen, weinen, wütend sein und mittrauern. Besonders gut haben mir die genauen Beschreibungen von Cleo und ihren Marotten gefallen, da ich fast alles an meiner eigenen Katze wiedererkannt habe.

Fazit: "Cleo" ist gleichermaßen ein Buch für Tierfreunde und Leser von Familiensagas. Denn eins wird beim Lesen immer wieder klar: In jedem von uns steckt im Grunde ein "Katzenmensch"...