Interessanter interaktiver Ansatz bei hochaktuellem Thema

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meisenhüter Avatar

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Hier wird man als Leser*in direkt von Anfang an in der Du-Form angesprochen. Wir finden das Tagebuch einer Schülerin, die sich für den Klimawandel interessiert und mithilfe zweier Mitschüler nach und nach in den Klimaaktivismus hineingezogen wird, dabei verschwimmen schnell die Grenzen zwischen gutgemeinten Aktionen und schwerwiegenden Straftaten. Etwa nach der Hälfte des Buchs sind wir als Leser*in gefragt, den weiteren Verlauf der Geschichte mit eigenen Entscheidungen zu bestimmen und daraus entspinnt sich schließlich die weitere Geschichte.

Mit hat dieser interaktive Ansatz gerade im Zusammenspiel mit dem Thema Klimaschutz sehr gut gefallen. Die Geschichte selbst ist vielleicht nicht übermäßig originell und unvorhersehbar geschrieben, aber der Schreibstil hat mich sehr schnell in die Geschichte hineingesogen, sodass ich es in einem Rutsch gut durchlesen konnte und auch Spaß daran hatte, im zweiten Teil die unterschiedlichen Enden bzw. Storyverläufe auszutesten. Ohne zu viel zu verraten: Als Leser*in lernt man, dass jede Entscheidung Konsequenzen hat, egal ob wir solche Aktionen ignorieren, Auffälligkeiten der Polizei melden oder uns aktiv selbst beteiligen. Der verwendete Sprachstil ist dabei relativ einfach, unterstützt aber den Verlauf der Geschichte und passt stilistisch auch zum Tagebuch eines Teenagers dazu. Ab und zu tauchten mal ein paar Ausdrücke aus der Jugendsprache auf, die sich für mich grundsätzlich passend angefühlt haben. Die Charaktere hatten jetzt zwar auch keine übermäßig tiefgängigen Hintergrundgeschichten, aber deren Handlungen waren grundsätzlich nachvollziehbar und sie konnten ihre verschiedenen Rollen gut ausfüllen.

Insgesamt richtet sich dieses Buch meiner Meinung nach insbesondere an Jugendliche und junge Erwachsene, die spannende und kurzweilige Geschichten mögen und sich gerne mal auf einen interaktiven Ansatz einstellen möchten. Bezüglich der Themen Klimawandel und Klimaaktivismus wird man als Leser*in hier wahrscheinlich keine grundsätzlichen neuen Erkenntnisse gewinnen. Trotzdem glaube ich, dass wir vielleicht etwas über uns selbst, unsere Handlungen und deren Konsequenzen lernen können.