"Räuber und Gendarm" in der Härte des Alltags

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gs2802 Avatar

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 Richard Price beschreibt das harte Getto Leben eines Dealers namens Strike in aller Deutlichkeit. Der Schreibstil ist kurz, prägnant, treffsicher und vermag es, mitreißende Bilder entstehen zu lassen, die Spannung des Augenblicks greifbar zu machen. Mich erinnert das Umfeld und die Szenerie in der Prices Roman gehalten ist, auffällig an die amerikanische Fernsehserie „The Wire“, die ebenfalls den ewigen Kampf der amerikanischen Cops gegen die Dealer-Banden in für beide Seiten zermürbender Anschaulichkeit beschreibt.

Organisierte Gangs, gegen nicht minder ausgestattete aber oftmals überforderte Cops. Brutalität und ständige Wachsamkeit auf beiden Seiten. Man könnte fast zum Schluss kommen, der einzige Unterschied der beiden Lager besteht darin, dass eines davon auf der staatlichen Lohnliste steht …

Einziger, negativer Kritikpunkt für mich bleibt ein anfängliches Wirrwarr an Charakteren, mit ihren Decknamen auf beiden Seiten, die mich nach den ersten Seiten doch recht verwirrt nachdenken ließen, wer nun zu welcher Partei zu zählen ist.

Der Satz der Leseprobe ist in angenehm groß lesbaren Buchstaben gehalten und hat einen, für meinen Geschmack nahezu optimalen Zeilenabstand. Ein kleinwenig enger wäre wahrscheinlich einfacher lesbar.

Alles in Allem eine interessante Leseprobe.