Clockers - ein langwieriges "Vergnügen"?

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smaz Avatar

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"Etwas" länger habe ich an diesem Buch gelesen - das liegt jedoch nicht nur an der größtenteils fehlenden Spannung in diesem Buch. An vielen Stellen plätschert die Handlung vor sich hin, durch die langsame Erzählweise geht zudem die meiste Spannung verloren. Viele Handlungen und Gespräche sind so ausführlich beschrieben, dass man zwischendurch sogar fast vergessen kann, was denn zuletzt passiert ist.

Die Story ist nicht uninteressant, auch die Charaktere sind gut gewählt und besonders gut beschrieben. Handlungen und Gespräche wirken sehr realistisch. Ein wenig unglaubwürdig sind allerdings die Probleme der Personen, denn keiner der Charaktere scheint ein halbwegs normales Leben zu führen. Darüber ließe sich jedoch noch hinwegsehen, denn die Betrachtung von zwei Seiten (Dealer & Polizei) ist durchaus interessant.

Der Schreibstil ist zwar angenehm, allerdings wird er durch die langsam fortschreitende Erzählung ebenso schnell ermüdend und verliert den Reiz. Zu viele Informationen und Nebenhandlungen, die nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben, lenken ab und verzögern die Erzählung noch mehr. Ohne zu viel verraten zu wollen, hat mich auch insbesondere das Ende enttäuscht bzw. nicht zufrieden gestellt, denn es bleibt einfach zu vieles offen.

Abschließend lässt sich sagen, dass dieser dicke Schinken (mit fast 1000 Seiten auch keine Lektüre mehr für zwischendurch) auch auf die Hälfte der Seiten gepasst hätte, ohne dass das Buch schlechter wäre oder weniger Inhalt hätte. In meinen Augen hätten einige Kürzungen dem Buch nur gut tun können.