Argwöhnisch beobachtet
In der Kleinstadt Ardglas an der irischen Küste wird jeder Fremde misstrauisch beäugt. Als der erfolgreiche Geschäftsmann Shaun Crowley vor Jahren Colette, eine auffällig große und gutaussehende Frau, heiratete, die zudem Dichterin war, gab es lange Zeit kein anderes Gesprächsthema. Doch die Ehe ging in die Brüche, Colette zog nach Dublin und mit einem anderen Mann zusammen. Die gemeinsamen Söhne musste sie bei Shaun zurücklassen. Nachdem auch diese Beziehung nicht gutging, ist sie wieder da und lebt zur Miete in einem heruntergekommenen Feriencottage an der Coast Road. Sie hält sich mehr schlecht als recht durch Schreibwerkstätten finanziell über Wasser. Shaun verbietet ihr den Kontakt zu ihren Söhnen, worunter der Jüngste, Niall, sehr leidet. Der mittlere will von seiner Mutter nichts mehr wissen, der älteste studiert und lebt nicht mehr in Ardglas. Colette versucht verzweifelt, Niall zu sehen und bekommt dabei Hilfe von Izzy, der Frau eines Lokalpolitikers, die heimliche Treffen arrangiert. Doch sie werden beobachtet und Izzys Mann verbietet ihr den Umgang mit Colette, nachdem Shaun ihm offen damit gedroht hat, seine politische Karriere zu sabotieren. Colette ist verzweifelt, trinkt zu viel und lässt sich auf eine Affaire ein, die ihr zum Verhängnis wird.
„Coast Road“ spielt in Irland Mitte der 1990er Jahre. Es ist erschreckend zu lesen, wie wenig Rechte die Frauen damals in Irland hatten. Scheidung war nicht möglich, Frauen, die abtreiben wollten, mussten heimlich nach England fahren. Ohne Einwilligung des Ehemanns konnte eine Frau noch nicht mal ein Geschäft eröffnen, dazu war die Unterschrift ihres Ehemanns erforderlich.
Ich fand die Atmosphäre in diesem Buch bedrückend und sehr eindrücklich beschrieben. Obwohl ich manche von Colettes Entscheidungen nicht nachvollziehen konnte, hatte ich Verständnis für ihre Fehlentscheidungen und sie tat mir sehr leid in ihrer Einsamkeit und Sehnsucht nach ihren Kindern. Man macht es sich zu leicht zu sagen, sie hätte ihre Familie ja nicht zu verlassen brauchen. Das Buch hat mich sehr beeindruckt und beschäftigt mich immer noch. Ein äußerst gelungener Debütroman mit einem ausgefallenen Cover, das mir im Buchladen sofort aufgefallen wäre.
„Coast Road“ spielt in Irland Mitte der 1990er Jahre. Es ist erschreckend zu lesen, wie wenig Rechte die Frauen damals in Irland hatten. Scheidung war nicht möglich, Frauen, die abtreiben wollten, mussten heimlich nach England fahren. Ohne Einwilligung des Ehemanns konnte eine Frau noch nicht mal ein Geschäft eröffnen, dazu war die Unterschrift ihres Ehemanns erforderlich.
Ich fand die Atmosphäre in diesem Buch bedrückend und sehr eindrücklich beschrieben. Obwohl ich manche von Colettes Entscheidungen nicht nachvollziehen konnte, hatte ich Verständnis für ihre Fehlentscheidungen und sie tat mir sehr leid in ihrer Einsamkeit und Sehnsucht nach ihren Kindern. Man macht es sich zu leicht zu sagen, sie hätte ihre Familie ja nicht zu verlassen brauchen. Das Buch hat mich sehr beeindruckt und beschäftigt mich immer noch. Ein äußerst gelungener Debütroman mit einem ausgefallenen Cover, das mir im Buchladen sofort aufgefallen wäre.