Frauenfreundschaft im malerischen Irland

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
buecherseipi Avatar

Von

Die Besprechung zu diesem Buch fällt mir gar nicht so leicht. Der Klappentext und die Leseprobe haben mich wirklich extrem neugierig gemacht und das Setting in Irland hat zusätzlich dafür gesorgt, dass ich besonders gespannt darauf war. Leider wurde ich ein wenig enttäuscht, denn meine hohen Erwartungen wurden nicht so richtig erfüllt. Ich fand das Buch nicht wirklich schlecht, aber auch nicht so richtig gut.
☘️
Die Geschichte spielt im Jahr 1994 im irischen Küstenstädtchen Ardglas, einer kleinen Stadt, in der jede:r jede:n kennt und in der die Einwohner:innen sehr mitteilungsbedürftig sind. Colette Crowley, Dichterin und Lebefrau, hat bereits für Gesprächsstoff gesorgt, als sie ihre Familie für ein Leben in Dublin verlassen hat. Als sie nun zurückkehrt, flammt der Tratsch erneut auf und die gute Frau steht sofort wieder unter Beobachtung. Zu allem Überfluss verweigert ihr Ehemann das Recht, ihre Kinder zu sehen. In Izzy Keaveney findet sie eine Verbündete, die mindestens genauso frustriert ist wie sie. Izzy ist mit einem mittelmäßigen Lokalpolitiker unglücklich verheiratet, der sich für die Legalisierung der Scheidung in Irland einsetzt. Colette und Izzy freunden sich an und ebnen dadurch ihrer beider Leben neu.
☘️
Vor dem politischen Hintergrund der Scheidungslegalisierung beschreibt Alan Murrin auch die gesellschaftlichen Einschränkungen, denen Frauen im Irland der früheren Neunzigerjahre unterworfen sind und wirft einen (sehr) subtilen Blick auf die Gründe, die Frauen davon abhalten, ihre Partner zu verlassen.

Den Schreibstil von Alan Murrin mochte ich sehr gern und die bildhaften Beschreibungen des malerischen irischen Küstenstädtchens fand ich wirklich schön. Leider plätscherte die Geschichte halt irgendwie so vor sich hin. Zu den Protagonist:innen konnte ich nur schwer eine Bindung aufbauen und das Ende war mir dann doch zu schnell abgehandelt. Der Klappentext verspricht eine Bindung zwischen den beiden Frauen, die ich oft suchen musste und ich habe immer wieder die Verbindung zum Anfang verloren, auf den die Erzählung führen soll.
☘️
Ich kann leider nicht sagen, warum mich das Buch nicht ganz erreicht hat. Die Blurbs, die dem Buch beilagen, klingen alle sehr begeistert und der Autor wurde als „Newcomer of the Year“ bei den Irish Book Awards ausgezeichnet.

So viele begeisterte Stimmen können ja eigentlich nicht irren… Daher kann ich Euch nur empfehlen, das Buch selbst zu lesen – für mich war das Buch ok, mehr aber auch nicht.
☘️