Frauenrechte in Irland

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vöglein Avatar

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1994, in einer Kleinstadt an Irlands Küste gibt es nur noch ein Thema, es geht um Colette Crowley, die ihre Familie verlassen hat, obwohl Trennungen und Scheidungen im damaligen Irland verboten waren. Ihr Ehemann verweigert ihr daraufhin den Umgang mit ihren Söhnen.
Sie wird von ihrem neuen Umfeld argwöhnisch beobachtet und es wird heftig über sie getratscht.
In ihrer Not und Verzweiflung freundet sie sich mit Izzy Keaveney an, deren Mann sich als Lokalpolitiker für eine Legalisierung der Scheidung einsetzt. Doch auch über Izzy wird getratscht, vermutet die Gemeinde doch ein Verhältnis zwischen ihr und dem Dorfpfarrer…….

Der männliche Autor greift hier ein Thema auf, das zeigt, welche Rollen die Frauen im ach so katholischen Irland hatten. Gut zu lesen, wobei die vielen Namen anfänglich etwas verwirrend waren. Aber insgesamt interessant, einen Blick hinter die Fassade zu werfen, wie das sehr gelungene Cover deutlich zeigt.
Ich war zu dieser Zeit beruflich in Irland und musste mich immer wieder wundern, wie bieder vor allem die ältere Generation war. Nackt in die Sauna? Auf keinen Fall!
Unverheiratete Paare durften, auch wenn sie nachts zusammen waren, nur in getrennten Zimmern schlafen und für Abtreibungen mussten die Frauen nach UK oder auf ein extra vor der Küste für diese Zwecke liegendes Schiff. Kaum zu glauben, wenn man so viel freier zu leben gewöhnt ist und gut, dass es dort inzwischen einige Gesetzesänderungen gab.
Von mir eine absolute Leseempfehlung!