In der Mitte etwas zäh
Coast Road beginnt mit einem Knaller: Ein Haus brennt mitten in der Nacht. Die hinzugezogene Polizei fragt die Nachbarin, die den Brand meldete, woher sie denn wusste, dass das Feuer kein Unfall gewesen sei. Darauf gibt diese zurück, dass sei eine ganz andere Geschichte. Im Anschluss daran springt die Handlung in der Zeit zurück und es wird berichtet, wie es zu dem Brand kommen konnte. Schnell wird klar, dass es in dem kleinen irischen Städtchen einiges an Spannungen gibt. Da ist zum einen Izzy, deren Mann ihr nach Geburt des ersten Kindes einfach den Blumenladen kündigt, damit sie sich mehr um den Nachwuchs kümmert. Und vor allem ist da Colette. Sie verließ vor einigen Jahren ihren Mann und die Kindern, um in Dublin zu leben. Colette ist Dichterin und scheint so gar nicht in den Ort zu passen. Nun ist sie zurück, lebt in eben jenem zu Beginn erwähnten Cottage und ihr Mann verbietet ihr den Umgang mit den Kindern.
Wer dies liest, fühlt sich wahrscheinlich in die Sechzigerjahre versetzt. Tatsächlich spielt das Buch jedoch im Jahr 1994. In Irland gab es damals- unvorstellbar aber wahr - noch kein Recht auf Scheidung. Nach einer äußerst knappen Entscheidung wurde dies erst ein Jahr später möglich. Ziemlich bedrückend das ganze.
Ich war also zu Beginn ziemlich begeistert von diesem Buch, ganz gespannt, was nun kommen würde. Und das war dann erstmal fast nichts. Es wurde dann nämlich recht zäh und zog sich. Hin und wieder passierte zwar schon was, aber eben auch nur hin und wieder. Gegen Ende wurde es dann wieder besser, war mir bei vielem aber doch zu voraussehbar. Die Personen kamen mir teils auch überzeichnet vor, das hätte die Geschichte nicht nötig gehabt. Denn sie spricht ja so viele wichtige Dinge an, die ganze Bigotterie und Heuchelei die sich gerade in ländlichen Gegenden auch heute immer noch so häufig findet. Da das Buch ein Debüt ist, will ich mit dem Autor auch gar nicht zu hart ins Gericht gehen. Bei einer irischen Geschichte hatte ich im Hinterkopf halt auch immer Claire Keegan, die auf so wenigen Seiten so großartige Geschichten schreibt, die die sozialen Missstände so präzise anprangern. Zieht man diesen vergleich, hat es vermutlich jeder Autor schwer.
Wer dies liest, fühlt sich wahrscheinlich in die Sechzigerjahre versetzt. Tatsächlich spielt das Buch jedoch im Jahr 1994. In Irland gab es damals- unvorstellbar aber wahr - noch kein Recht auf Scheidung. Nach einer äußerst knappen Entscheidung wurde dies erst ein Jahr später möglich. Ziemlich bedrückend das ganze.
Ich war also zu Beginn ziemlich begeistert von diesem Buch, ganz gespannt, was nun kommen würde. Und das war dann erstmal fast nichts. Es wurde dann nämlich recht zäh und zog sich. Hin und wieder passierte zwar schon was, aber eben auch nur hin und wieder. Gegen Ende wurde es dann wieder besser, war mir bei vielem aber doch zu voraussehbar. Die Personen kamen mir teils auch überzeichnet vor, das hätte die Geschichte nicht nötig gehabt. Denn sie spricht ja so viele wichtige Dinge an, die ganze Bigotterie und Heuchelei die sich gerade in ländlichen Gegenden auch heute immer noch so häufig findet. Da das Buch ein Debüt ist, will ich mit dem Autor auch gar nicht zu hart ins Gericht gehen. Bei einer irischen Geschichte hatte ich im Hinterkopf halt auch immer Claire Keegan, die auf so wenigen Seiten so großartige Geschichten schreibt, die die sozialen Missstände so präzise anprangern. Zieht man diesen vergleich, hat es vermutlich jeder Autor schwer.