In einem Land vor unserer Zeit....

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felicia Avatar

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Das Buch hat mich sehr angesprochen. 1994, im Jahr in dem das Buch spielt, habe ich mein Abitur gemacht und war mir sicher, dass Frauen in unserer Gesellschaft absolut gleichberechtigt sind. Der Kontrast zu dem gezeigten Bild von Frauen in Irland könnte nicht größer sein.
Was mir bei diesem Buch extrem aufgefallen ist, ist tatsächlich die Außengestaltung. Der Schutzumschlag zeigt einen kleinen Einblick auf ein Haus, rundherum ist es aber "verpackt". Entfernt man den Umschlag, sieht man viele Häuser, mutmaßlich ein Dorf. Diese Gestaltung ist ganz entscheidend für dieses Buch, in dem es stark darum geht, hinter die Kulissen zu schauen.
Während des Lesens musste ich mir immer wieder vor Augen halten, dass es nicht um die 50er/60er-Jahre des letzten Jahrhunderts geht, sondern um eine Geschichte, die gerade einmal 30 Jahre her ist.
Sehr flüssig wird hier von Fraurn erzählt. Wie sie von Männern abhängig sind, wie eine ganze Gesellschaft das nicht in Frage stellt und wie sie selbst auf die ein oder andere Weise in diesen Denkmustern feststecken und resignieren.
Die große Stärke des Buches, ist aber zugleich auch die größte Schwäche.
Die Geschichte der Frauen ist gut lesbar und nimmt einen als Leserin auch gut mit. Am Ende verläuft es sich aber und man bleibt mit seinen Gedanken etwas alleine...
Das Buch regt aber sehr zum Nachdenken an und lässt einen ein stückweit fassungslos zurück, wie sehr Irland vor 30 Jahren noch in alten Strukturen feststeckte.