Spannende Frauenschicksale

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
guildenstern Avatar

Von

Kleiner Küstenort in Irland in den 1990er Jahren, kinderreiche Familien, mehrere zerrüttete Ehen, Konflikte, über die man nicht spricht und verlogene Moral, die von tiefsitzendem Katholizismus bestimmt wird - das muss ja irgendwann knallen! Die freigeistige Colette organisiert in dem Ort, in den sie zurückgekehrt ist, Literaturkurse - gegen den Willen ihres Mannes, von dem sie getrennt lebt und der ihr zur Strafe die Söhne vorenthält. Es gab ja zu der Zeit noch keine Scheidung.
Dann eine ungewollte Schwangerschaft - nein, kein Spoiler an dieser Stelle! Aber wenn man bedenkt, dass Irland bis vor wenigen Jahren eines der strengsten Abtreibungsgesetze in ganz Europa hatte, was Tausende von Frauen zwang, entweder illegal und gefährlich in ihrer Heimat oder heimlich im Ausland einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen zu lassen - und welche Position die Kirche bei dieser Frage eingenommen hat ...
Dadurch treibt alles einem brandgefährlichen (explosiven) Höhepunkt zu. Ich musste plötzlich an das Mittelalter und Hexenverbrennung denken ... Wie erschütternd, dass so etwas noch Ende des zwanzigsten Jahrhunderts möglich war!
Doch zum Schluss lehnen sich die Frauen auf - jede auf ihre Weise. Die eine verrät das dunkle Geheimnis der Polizei, damit der wahre Täter vor Gericht kommt, die andere findet den Mut, sich gegen das männerdominierte Schulsystem aufzulehnen und hilft einem der Söhne, Rückgrat zu zeigen. Spannend bis zum Schluss!