Fesselnder und rasanter Südafrika-Thriller

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grüne-alex Avatar

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Auf einem Weingut werden 2 Bodyguards und ein Angestellter erschossen, ein Mann mit dem - wie sich später herausstellt falschen - Namen Paul Morris ist entführt worden. Einziger Hinweis auf den oder die Täter sind zunächst die Patronenhülsen, auf denen eine Kobra eingraviert ist. Parallel zu dem Handlungsstrang mit den beginnenden Ermittlungen in diesem Fall durch Bennie Griessel und sein Team von der Valke wird der Taschendieb Tyrone Kleinbooi und seine Schwester Nadia (Studentin, die nicht weiß, dass ihr Bruder sein Geld nicht auf legalem Weg verdient) vorgestellt. Auch wenn er ein Taschendieb ist wächst einem Tyrone schnell ans Herz, so dass man das ganze Buch hindurch mit ihm mitfiebert. Wie seine Person und seine Schwester und den Mordfall vom Beginn verstrickt werden bleibt zunächst unklar, als jedoch Tyrone zur falschen Zeit am falschen Ort ein Portemonnaie stiehlt, das etwas enthält, das für die "Cobra" wichtig ist, steckt er auf einmal mittendrin. Noch bevor die Polizei eintrifft, werden die Wachleute, die ihn wegen des Taschendiebstahls geschnappt hatten, von einem Killer fast in einem Atemzug erschossen und Tyrone entkommt nur knapp. Ab hier nimmt der Thriller rasant Fahrt auf und wird weiterhin in zwei bis drei parallelen Handlungssträngen erzählt. Dubiose Machenschaften auf internationaler Ebene, Korruption, Anklänge auf die Zeit während der Apartheit, Einmischung der Geheimdienste, Behinderung der Ermittlungen durch die SSA und sogar das Verbot für die Valke, an dem Fall weiterzuarbeiten, aber auch persönliche Probleme vor allem von Bennie Griessel, doch auch von den anderen Ermittlern und beteiligten Personen - all das hält fiesere Thriller bereit, eng verwoben, anschaulich und fesselnd beschrieben. Aber trotz der Tode, der ernüchternden Ungerechtigkeiten und Machenschaften auf hohen Ebenen, die anklingen, endet das Buch mit einem Schmunzeln.
Dies war das erste Buch, das ich von Deon Meyer gelesen habe und ich war sehr gespannt darauf, da mir dieser Autor mehrfach empfohlen wurde, gerade wegen des Schauplatzes Südafrika und den damit verbundenen Anklänge an die politischen Zustände in diesem Land. Cobra hat mich sofort in seinen Bann gezogen, nicht zuletzt aufgrund der anschaulich beschriebenen Charaktere, jeder mit seinen eigenen - teils auch amüsanten - Probleme, Schwächen und Stärken. Aber natürlich auch aufgrund der rasanten Entwicklung der Handlung kann man diesen Thriller nur schwer aus der Hand legen. Dafür gibt es von mir volle Punktzahl - eine gelungene Unterhaltung, die aber auch zum Nachdenken anregt, aber trotz der Ernsthaftigkeit auch Momente zum Schmunzeln bereithält. Mein erstes aber bestimmt nicht mein letztes Buch von Deon Meyer.