Kapstadt mit Bennie Griessel

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kabo16 Avatar

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Deon Meyer hat es mal wieder geschafft und einen super spannenden Thriller in und um Kapstadt geschrieben. Bis zu diesem Buch war 13 Stunden mein Lieblingsbuch um den seit 400 Tagen trockenen Bennie Griessel. Auch in diesem Buch läuft die Zeit gegen die Falke, die Kriminalisten von Kapstadt, und eine atemberaubende Jagd beginnt nach: dem Mörder? Den Mördern? Nach einem Entführten? Einem Taschendieb? Die ersten Kapitel sind etwas verwirrend, aber mit jeder Seite lernt man die Hauptdarsteller besser kennen und versteht immer mehr die Zusammenhänge. Der Leser erfährt warum der Titel des Buches "Cobra" lautet und weshalb der Taschendieb Tyrone über sich hinauswächst. Daneben werden die komplizierten Machtverhältnisse, nicht nur bei der Polizei am Kap, sondern auch in der internationalen Bank- und Finanzwelt kurz durch leuchtet. Den weniger Abgehärteten stören vielleicht die vielen Laichen, die den Weg dieser spannenden Handlung pflastern. Aber wenn es um sehr viel Geld und Macht geht, darf man wohl nicht zimperlich sein.

Wer bei diesem Thriller großartige Landschaftsbeschreibungen über Südafrika, und sei es auch nur am Rande, erwartet, der wird enttäuscht. Hier stehen wie immer die Menschen mit all ihren guten wie schlechten Eigenschaften im Mittelpunkt. Man erfährt immer wieder etwas über die verschiedenen Kulturen, das Zusammenspiel, vor und nach der Apartheid, die Politik und auch die baulichen Veränderungen in und um Kapstadt. Die heutige Zeit spielt in allen Romanen immer mit, aber die Vergangenheit wird niemals vergessen oder schön geredet, im Gegenteil.

Deon Meyer liebt sein Land, und in seinen Romanen zeigt er sehr deutlich auch die Missstände auf. Dafür liebe ich seine Bücher.

Ein Dankeschön auch an Stefanie Schäfer, die dieses Buch einfach Klasse übersetzt hat. Und dem Aufbau-Verlag für die nette handgeschriebene Karte.