Ein großer Bonus von Deon Meyers Büchern ist sicher der Hintergrund Südafrika. Ein exotischer Schauplatz, an dem vieles anders ist, vieles aber auch sehr europäisch scheint. Wir befinden uns in der absoluten Gegenwart, das wird schon durch die oft beschriebene Technik oder politische Ereignisse klar. Doch in Südarfika ist auch die Vergangenheit des Landes stets gegenwärtig. Auch die Sprache spielt eine große Rolle. Die Adaption der Sprachen ist für die Übersetzung gewiss eine große Herausforderung, die hier aber wieder sehr gut gelöst wurde. Die Handlung beginnt sehr stark mit einem Dreifachmord und der Entführung eines britischen Mathematikprofessors und folgt parallel dem sympatischen Taschendieb Tyrone, der sich fürsorglich um seine Schwester kümmert und dieser ein Studium ermöglicht, dann aber in die gefährliche Geschichte verwickelt wird, weil er seine Hände zur falschen Zeit in die falsche Tasche steckt. Im ersten Drittel fand ich eine gewisse Länge im Buch, doch dann nahm die Handlung auf einmal an Tempo und Spannung zu. Die Geschichte entwickelt sich komplex zwischen vielen Personen und Organisationen, so dass man leicht den Überblick verlieren kann. Auch das Privatleben der Hauptfigur Inspektor Griessel wird oft thematisiert. Ich habe zwar schon einen Roman von Deon Meyer gelesen, aber nicht mit Bennie Griessel. Vielleicht hat mir deshalb etwas Wissen über den Charakter gefehlt um ihn besser zu begreifen, denn offensichtlich gab es da schon einiges. Dennoch hat mir "Cobra" sehr gut gefallen. Sicher werde ich in Zukunft noch öfter zu Deon Meyer greifen!