Interessante Idee, solide Umsetzung

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„Cold Storage“ ist der Debütroman des Drehbuchautors David Koepp, welcher unter anderem das Drehbuch zu „Jurassic Park“ geschrieben hat.
Die Handlung dreht sich um einen mutierten Killerpilz, welcher bereits im Jahr 1987 den gesamten Wüstenort Kiwirkurra in Australien ausgelöscht hat. Nur mit Mühe gelang es damals einem Team von US-Agenten, den Pilz aufzuhalten. Doch natürlich wurde der Pilz damals nicht vollständig vernichtet und eine kleine Probe in einem Forschungszentrum in den USA eingelagert. 32 Jahre später befindet sich an genau dieser Stelle ein Selfstorage-Lagerhaus, in dem Teacake und Naomi ihre langweilige Nachtschicht verbringen. Als plötzlich ein merkwürdiger Alarm ertönt, gehen sie dem Geräusch auf die Spur und stoßen auf ein viertes Untergeschoss, welches es eigentlich gar nicht geben sollte…

Beim Lesen von „Cold Storage“ merkt man direkt, dass hier ein Drehbuchautor am Werk war. Die Handlung ist (zumindest ab der zweiten Hälfte des Buches) sehr spannungs- und actionreich und liest sich wie ein Horror-Thriller fürs Kino. Leider trifft dies jedoch nur auf die zweite Hälfte des Thrillers zu. Bis auf die Eingangsszene, in der es Roberto Diaz und Trini Romano, zwei US-Agenten der DNA (Defense Nuclear Agency), das erste Mal in Kiwirkurra mit dem Killerpilz zu tun bekommen, plätschert die Handlung anschließend zunächst relativ ereignislos dahin.
Die Charaktere Teacake und Naomi werden sehr ausführlich eingeführt und ihre Lebensgeschichten äußerst detailliert ausgebreitet. Dies hilft zwar dabei, sich besser in die beiden hineinzuversetzen, mir war das Ganze jedoch etwas zu viel, da so doch einiges der zuvor aufgebauten Spannung wieder verloren geht. So vergeht viel Zeit, bis die beiden schließlich auf das versteckte vierte Untergeschoss und den darin aufbewahrten Killerpilz treffen. Erst zum Ende hin nimmt die Handlung wieder deutlich an Fahrt auf und es kommt schließlich zu einem fulminanten Showdown im Selfstorage-Lagerhaus.

David Koepp sind mit Teacake und Naomi zwei durchaus sympathische Charaktere gelungen, die sich so manchen lustigen Schlagwechsel liefern und so musste ich, trotz der doch recht gruseligen Handlung das eine oder andere Mal schmunzeln. Nichtsdestotrotz ging mir Teacakes unaufhörliches Geplapper, durch das er seine Unsicherheit und Nervosität zu überspielen versucht, an einigen Stellen doch auch etwas auf die Nerven. Hier wäre weniger sicherlich mehr gewesen.

Alles in allem ist David Koepp mit „Cold Storage“ ein solider Thriller, welcher auf einer sehr interessanten Grundidee (dem mutierten Killerpilz) beruht, gelungen. Nach dem Lesen bleibt bei mir jedoch das Gefühl, dass man aus dieser Idee noch deutlich mehr hätte machen können. Auf weiten Strecken fehlte mir dann für einen Thriller doch die Spannung und auch der gelungene Showdown konnte das für mich nicht wett machen. Positiv hervorheben muss ich jedoch noch einmal die wissenschaftlich fundierten Beschreibungen der Pilzes, welche die Geschichte realistischer und unheimlicher gemacht haben. Von mir gibt es insgesamt 3 von 5 Sternen.