Ein Lebensbericht

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klaus_bücherfan Avatar

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Autor Nicolas Mathieu schildert in seinem Roman „Connemara“ das Leben von Helene und Christoph. Die beiden verbindet eine Jugendliebe. Helene hat die kleine Stadt verlassen und Karriere gemacht, geheiratet, zwei Kinder und erlebt den typischen Familienstress, der die Beziehung nach und nach zerstört. Christoph ist ein angesehener regionale Eishockeyspieler gewesen, nie aus seiner Stadt herausgekommen und in seinem kleinen Umfeld einigermaßen zufrieden. Das Leben führt die beiden wieder zusammen, sie haben eine Affäre, Sex und haben doch Scheu vor einem gemeinsamen Leben. Ob es hierzu kommt? Der Epilog liefert den Leser:innen das Ergebnis.
Mathieu schreibt unaufdringlich, manche Passagen fließen wie das Leben gemächlich dahin und man wundert sich über das eintretende Ergebnis. So wie es im wahren Leben auch ist. Der Autor hält uns einen Spiegel vor. Was empfinden wir als interessant oder mondän, was langweilt uns. Hervorragend ist hier die Szene der Hochzeit eines Freundes von Christoph beschrieben. Die Choreografie des Festes, die so zu erwarten war, mag verschrecken oder begeistern. Hier werden die Zeitläufte des Lebens und die differenten Haltungen der Menschen messerscharf beschrieben. Allein deshalb lohnt sich das Lesen des Buches.
Mathieu springt in den Zeiten hin und her. Dies ist gut gemacht und interessant. Man fühlt sich ein wenig wie im eigenen Leben, in dem man auch ständig zwischen Jetzt, Erinnerungen und Erwartungen hin- und zerspringt.
Ein schöner und erhellender Roman über das Leben.