Leben in Frankreich

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Der 1978 geborene Autor Nicolas Mathieu stammt aus der Nähe von Épinal im Département Vosges und genau in dieser Gegend hat er seinen Roman verankert.
Connemara ist der Titel seines Buches und der führt uns zu Michel Sardou und seinem Chanson „Les Lacs du Connemara“, der zu einer Hymne der französischen Jugend der 90er Jahre wurde.

Hélène, Anfang 40 hatte schon als Schülerin für sich entschieden, dass sie aus der Provinz heraus und in die Welt möchte, Karriere im Beruf machen, zur besseren Gesellschaft gehören und vor allen Dingen nicht so spießig wie ihre Eltern werden. Schon im Lycee stellte sie ihre schulischen Weichen, um dieses Ziel zu erreichen. Nach dem Studium fing sie in einer Unternehmensberatung an, ihr Weg führte sie nach Paris und weiter.
Mitte 20 lernte sie Philippe, der auch in dieser Branche erfolgreich tätig ist, kennen. Sie heirateten, bekamen zwei Kinder - alles perfekt, wie von ihr geplant. Doch irgendwann fühlte sie sich müde, deprimiert und ausgelaugt. Ihre Karriere bekam einen Knick. Gemeinsam ziehen sie auf Wunsch von Hélène zurück in ihre Heimat, nach Nancy.
Hier trifft sie auf Christophe, einen Jugendfreund, der nie die Provinz verlassen hat. Dieser Kontrast reizt sie und sie fängt mit ihm eine Beziehung an, die aus gelegentlichen Treffs in kleinen Hotels besteht.

Mathieu erzählt sehr anschaulich in seinem Roman von heute (2017) und gibt immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit der jugendlichen Protagonisten.
Er schreibt von den Träumen seiner eigenen Generation, ihren gesellschaftlichen Entwicklungen und was daraus geworden ist. Die Melancholie des Chansons von Sardou durchzieht das Buch passend dazu. Leserinnen und Leser, die wie ich Frankreich lieben, werden von dieser Atmosphäre vielleicht auch hineingezogen und dieses Buch lieben.