Melancholische Realität

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Plötzlich ist man über 40, fragt sich: Bin ich zufrieden? Wie bin ich hier gelandet? Sollte ich einen Partner und Kinder haben, fühle ich mich in dieser Familie zu Hause oder ist es an der Zeit noch einmal durchzustarten und neu anzufangen?
Mit einigen der alten Schulfreunde ist man noch immer befreundet und sieht sie regelmäßig. Andere tauchen zufällig auf und erinnern an längst vergangene Tage, Träume und Gefühle.
Kann man hier anknüpfen und einen anderen Pfad einschlagen als den in den vergangenen 20 Jahren gewählten?
Darauf versucht Nicolas Mathieu keine Antwort zu geben, überlässt das stattdessen lieber dem Leser.
Die Leser werden das Gefühlsleben und die Gedanken der handelnden Personen nur dann nachvollziehen können, wenn sie die 35 überschritten haben.
Leider bleibt am Ende aber auch dann nicht viel anderes hängen als melancholische Gefühlsduselei, das Erwachen in der Realität und ein leichter Nachgeschmack von Pornographie.
Wenn man einen Roman französisch nennen kann, dann wohl diesen hier.
Fazit: Ganz unterhaltsam, weniger erhellend als erwartet und insbesondere die Sezierung des Business-Alltags einer Strategieberatung fiel sehr viel kürzer und oberflächlicher aus als von mir nach der ersten Leseprobe erhofft.
Gerade noch 3 Sterne.