Zwei Menschen in der Mitte des Lebens

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Es geht um zwei völlig verschiedene Charaktere, die sich in der Mitte des Lebens Wiedertreffen und eine Affäre beginnen.
Da ist zum einen Hélène, ehrgeizige und erfolgreiche Unternehmensberaterin, verheiratet und Mutter zweier Töchter, großes Haus, schöne Reisen. Nach einem Burnout erfolgt der Umzug in die Provinz und trotz des Ortswechsels bleibt bei Hélène ein Gefühl der Leere, der Unzufriedenheit und der Erschöpfung. Mühsam hat sie sich aus der Mittelschicht heraus gekämpft, hin zu den Schönen und Reichen, mitleidig herabblickend auf die weniger Erfolgreichen. Und doch ist sie nun mit 40 unglücklich, unerfüllt und auf der Suche nach einer Affäre.
Und da kommt Christophe in ihr Leben - wieder muss man sagen, denn sie kennt ihn aus ihrer Jugend. Der ehemalige Eishockeyspieler lebt getrennt von seiner Frau, kümmert sich um seinen zunehmend dementen Vater und verbringt möglichst viel Zeit mit seinem Sohn. Er hat das kleinbürgerliche Leben nie verlassen, arbeitet als Hundefutterverkäufer, ist bodenständig geblieben.
Nicolas Mathieu zeigt hier die Klassenunterschiede und das Streben nach Aufstieg in Frankreich auf. Sein Roman um die gänzlich verschiedenen Charaktere von Hélène und Christoph ist immer wieder sehr politisch.
Für mich hatte die Geschichte jedoch Längen, zudem konnte ich mich mit beiden Charakteren nicht wirklich identifizieren. Der Schreibstil ist sehr schön, aber der Inhalt konnte mich nicht voll überzeugen.