Wenig herbstlich

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Dieses Buch hat scheinbar auf den ersten Blick alles geboten: Herbstvibes, Cozy Feeling, ein süßes Café und eine süße romantische Geschichte. Doch was kam? Leider nichts davon.

Sowohl der Klappentext als auch das Marketing haben mir ganz andere Vorstellung von dem Buch gegeben als das, was ich am Ende gelesen habe.
Zunächst muss ich sagen, dass der Anfang noch gut war und auch toll geschrieben. Die Story wirkte vielversprechend, auch wenn ich die Hauptfigur Schon etwas sehr privilegiert finde (ohne, dass sie sich das am Anfang so wirklich eingestehen will), doch sie macht eine Entwicklung durch. Zunächst wirkt auch das Café und der Vibe schon, doch schnell verliert sich alles.

Das Café kam mir im Endeffekt leider viel zu kurz vor, obwohl ich dachte, dass dieser Ort einen großen Raum einnehmen würde. Stattdessen kriegen wir kaum was mit und dann wird die Idee einer Bar auch noch mit reingenommen? Auch der herbstliche und cozy Vine verliert sich leider relativ schnell. Denn auch von Copenhagen kriegt man beim Lesen kaum etwas mit, wodurch weder herbstliches (bis auf das zweimalige Erwähnen von Pumpkin Spice) noch der Vibe der Stadt aufkommt.
Kommen wir zur Romance und dem Love Interest. Am Anfang fand ich beides noch vielversprechend, doch relativ schnell werden Szenen konstruiert, die sich natürlich lesen, damit Funken und Anziehung entstehen sollen, aber leider kam das null rüber. Es wirkte erzwungen und unnatürlich, obwohl am Anfang der Vibe von einer langsam sich entwickelnden Romance angeteasert wurde. Doch auf einmal geht alles total schnell. Drama, Knutschen und Streits. Und das alles in sehr kurzer Zeit. Dann wird noch ein Ich liebe dich gedroppt, ohne dass darauf eingegangen wird, dass die beiden seit 1-2 Wochen zusammen sind?
Mal ganz abgesehen davon, dass die Geschichte mit dem verstorbenen Bruder aufgenommen, dramatisiert wird und dann ganz plötzlich gelöst wird. Ein Happy End auf 5 Seiten. Alles klärt sich mit den Eltern und er verarbeitet es? Das ganze wirkte wie ohne Roten Faden, weswegen ich da dann auch raus war.