Auf so ein Buch habe ich gewartet!

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salzoukra Avatar

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Mit "Cosima und der Diamantenraub" ist der Autorin Laura Noakes ein Kinderbuch gelungen, welches schon längst überfällig ist! Erschienen ist das Buch im Dragonfly-Verlag und hat - und damit ist es zumindest für mich das erste bekannte Buch - eine Gruppe starker Mädchen mit Behinderungen als Heldinnen.

Das Cover ist recht dunkel gehalten und nur wer genau schaut, sieht neben den zwei Mädchen auf dem Dach noch rechts unten hinter der Hauptperson Cosima ein Mädchen im Rollstuhl.
Jenes Quartett sind Cosmia und ihre Freundinnen Diya, Mary und Pearl. Alle vier leben im Heim für beklagenswerte Mädchen in London, 1899. Die Heimleitung, Miss Makel und ihr Bruder Mr. Makel sind gelinde gesagt ein Graus, weshalb die Mädchen sich den Alltag mit kleinen Abenteuern versüßen.
Eines Tages kommt ein großer, dünner Fremder names Lord Fitzroy und möchte die Mädchen des Heimes adoptieren. Das Gespräch, das Cosima belauscht hat, wirft jedoch Fragen auf. Wieso klingt es eher, als ob er sie "kauft" und für welche Zwecke will er sie benutzen?
Spannend startet dieses Buch für Kinder ab 10 Jahren und spannend endet es, denn wird Cosima herausfinden, wer ihre Eltern sind, wird die Polizei Lord Fitzroy festnehmen können, und wer sind Aggie und Miles?

Als Mutter eines mehrfach schwerstbehinderten Kindes freue ich mich, dass die Autorin dieses Buch veröffentlicht hat. Allzu oft werden Geschichten und Bücher nicht veröffentlicht aus Angst, man könnte falsche Formulierungen benutzen, Kinder auf ihre Makel, Beeinträchtigungen und Behinderungen reduzieren. Aber der Autorin gelingt es in dem Buch, die Behinderungen und chronischen Krankheiten nicht in den Vordergrund zu stellen, sondern als Herausforderung zu begreifen, der die Mädchen im Leben begegnen. Darüber hinaus hat jede einzelne von ihnen auch noch besondere Fähigkeiten, die die Gruppe bei ihren Abenteuern voranbringen.

Klar, im Gespräch muss man bleiben. Aber wie sagt es Cosima so schön auf Seite 45: "Sie und ihre Freundinnen waren nicht beeinträchtigt, sie hatten bloß Behinderungen."