Diese Mädchen sind klug, erfinderisch und geben niemals auf!

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la calavera catrina Avatar

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"Cosima und der Diamantenraub" ist eine ungewöhnliche Geschichte über vier mutige Freundinnen mit Behinderungen, die in einer aussichtslosen Lage einen waghalsigen Plan schmieden, um sich und andere vor einem schrecklichen Schicksal zu bewahren.

Die Handlung spielt im November 1899 in London im Heim für beklagenswerte Mädchen, in dem Cosima, Diya, Mary und Pearl leben. Die vier Freundinnen halten zusammen und haben einzigartige Talente. Cosima ist zielstrebig und voller Ideen. Mit ihrem Tatendrang steckt sie die anderen an. Diya lässt sich von ihrem Rollstuhl nicht einschränken, sie ist, wissbegierig und erfindet nützliche Sachen, während Pearl echte Kunstwerke erschafft. Die Behinderungen, und die sich dahinter verbergenden chronischen Erkrankungen, spielen keine große Rolle. Ganz selbstverständlich gehen die Mädchen damit um, sind sehr respektvoll und einfühlsam im Umgang miteinander und damit eine große Inspiration für Wertschätzung und Genügsamkeit. Denn die grausamen Heimleiter-Geschwister Mr. und Miss Makel machen die Situation für die Mädchen unerträglich. Sie geben ihnen Nummern, statt sie beim Namen zu nennen. Sie demütigen sie mit Strafarbeit oder lassen sie frieren, um Kaminholz zu sparen. Die meisten Kinder haben Eltern und Geschwister, wurden ihren Familien aber wegen ihrer Behinderungen entrissen. Die haben jedoch keine Ahnung, wie die Kinder misshandelt werden. Cosima hat niemanden, der sie besucht und es ist ihr ein wichtiges Anliegen, dass Geheimnis ihrer Herkunft zu lüften. Als eines Tages der berühmte Entdecker Lord Francis Fitzroy das Heim besucht und alle zwanzig Mädchen adoptieren will, schlagen bei den Freundinnen alle Alarmglocken. Fortan versuchen sie, herauszufinden, was er vorhat, um ihn aufzuhalten und schmieden einen unglaublichen Plan - sie wollen das goldene Diadem aus der Empire-Ausstellung stehlen. Können vier Kinder mit Behinderung einen so großen Coup durchziehen?

Erzählt wird die Geschichte in der dritten Person, auch wenn Cosima den erzählerischen Mittelpunkt bildet. Mir hat sehr gefallen, dass die Geschichte so originell, humorvoll, vielschichtig und abwechslungsreich ist. Neben der Spannung und den tollen Charakteren, gibt es berührende und tiefsinnige Momente, besondere Details, wie die Bedeutung von Cosimas Namen oder dem Taschentuch, das sie findet. Die Botschaft dahinter ist klar: Kinder mit Behinderungen sind nicht weniger wert und sollten nicht weggesperrt werden. Dass dazu passende Finale und schlussendliche Ende, war sehr zufriedenstellend. Insgesamt eine richtig tolle Geschichte, mit vereinzelt passenden Illustrationen.