Ein großartiges Buch mit Anklängen an Dickens !

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Vielen Dank an den Verlag mit dem schönen Namen" dragonfly" für das Rezensionsexemplar Cosima und der Diamantenraub von Laura Noakes. Die Geschichte entführt uns in das winterliche London des Jahres 1899, in ein Waisenhaus nach Dickens' Vorbild, in das Heim für beklagenswerte Mädchen. Hier treffen wir auf Cosima und ihre Leidensgenosseninnen, alle auf die eine oder andere Weise beeinträchtigt, von ihren Heimleitern mit Nummern versehen, von ihren Familien getrennt, verrichten sie schwere Arbeit für wenig schlechtes Essen. So weit, so grauenhaft, aber es gibt ja Cosima, die Nummer 1, deren Wunsch nach einem besseren Leben für sich und die anderen noch ungebrochen ist. Auf einem Kuchenraubzug mit ihren mutigen und talentierten Freundinnen stösst sie jedochauf eine noch größere Bedrohung für alle "beklagenswerten" Mädchen... Das Buch hat alles, was es für eine begeisterte Leseratte braucht : sympathische Heldinnen, geheimnisvolle Tätowierungen, düstere Aristokraten, eine Karte auf der das x den Schatz markiert, Juwelen und einen Geheimbund. Ganz nebenbei zeichnet es noch ein detailliertes Bild Londons des 19.Jahrhunderts, wo vielleicht nicht so spektakuläre Raubzüge mit beklagenswerten Mädchen geplant wurden, Diebereien aber häufig der einzige Weg zu überleben war.
Die charmanten Illustrationen von Flavia Sorrentino könnten darüber hinwegtäuschen, daß die Leser ab 10 sich einer Welt voller Ungerechtigkeit, Härte und Grausamkeit stellen müssen, falls sie Cosima und die restlichen Mädchen auf ihrem Weg begleiten möchten. Wir werden auf jeden Fall empfehlen, diese Geschichte über Zusammenhalt in schweren Zeiten und Durchhaltevermögen trotz widriger Umstände zu lesen.