Nicht so ganz gelungen

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gisel Avatar

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London, 1899. Cosima lebt wegen ihrer körperlichen Behinderung in einem Heim für beklagenswerte Mädchen. Zusammen mit ihren Freundinnen Pearl, Mary und Diya hat sie sich mit den Widrigkeiten des dortigen Lebens arrangiert. Doch dann will der berühmte Entdecker Lord Francis Fitzroy alle Mädchen des Heims zu sich holen, um seine dunklen Pläne zu verwirklichen. Cosima und ihre Freundinnen wollen dies unbedingt verhindern.

Es ist ein London, wie man es heute nicht mehr kennt, ein London, in dem behinderte Kinder schon bei ihrer Geburt aussortiert werden, sie dürfen in der Öffentlichkeit gar nicht erscheinen. Ganz im Gegensatz zu dieser Haltung schildert die Autorin Laura Noakes die Mädchen sehr einfühlsam, sie haben sich mit ihren Einschränkungen zurechtgefunden und ergänzen sich gegenseitig so, dass sie ihre Gebrechen nicht nur aufheben, sondern sich in einer eingeschworenen Gemeinschaft wiederfinden. Und doch bleiben die Mädchen eher wenig greifbar für mich, es fehlt ihnen an Tiefe. Zudem erscheinen sie sehr naiv, so manches war dann doch eher unrealistisch, so sehr mir ihre geistigen Fähigkeiten doch imponiert haben. Die Illustrationen kamen mir seltsam zweidimensional vor, mich haben sie nur eingeschränkt ansprechen können. Letztendlich ist nicht alles geklärt worden, die Fortsetzung erscheint greifbar.

Diesem Kinderbuch liegt eine besondere Idee zugrunde, doch mit der Umsetzung habe ich mich nicht so ganz wiedergefunden. Ich vergebe deshalb 3 von 5 Sternen. Schade, ich hätte gern mehr gegeben.