Starke Mädchen

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lihemann Avatar

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Das Cover ist hübsch gestaltet und zeigt die Hauptfigur Cosima. Bei genauerem Hinsehen, entdeckt man ihren Gehstock, der bereits die Kernidee der Geschichte andeutet: Hier sind Mädchen mit Behinderung die Hauptfiguren.
Das Setting ist das London von 1899, die Handlung beginnt in einem Heim für Beklagenswerte Mädchen, geleitet von einem geldgierigen Geschwisterpaar. Die Mädchen, die aufgrund ihrer Behinderungen von ihren Familien zur Verwahrung dorthin gegeben wurden, werden nur mangelhaft versorgt und zur Arbeit gezwungen. Es erinnert mich an Dickens' Oliver Twist.
Mir gefällt, dass die Charaktere als individuelle, proaktiv handelnde Kinder dargestellt sind, die ihre Talente nutzen, um in Teamarbeit ihre Situation zu verbessern. Die Repräsentation von Kindern mit Behinderung ist gelungen, stellenweise nimmt die ausführliche Beschreibung der Einschränkungen allerdings Überhand. Dann treten andere Eigenschaften in den Hintergrund, was sehr schade ist. Ich finde, dass hier auch einiges an Drive verloren geht, sodass mir die Handlung etwas zu zäh anrollt.
Insgesamt eine tolle Idee, eine gute Geschichte, die mich allerdings nicht so recht zu fesseln vermochte.