Wie unterschätzte beeinträchtigte Mädchen, die Welt erobern

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Cosima lebt in einem Heim für beeinträchtigte Mädchen. Dort werden die Kinder von den Erwachsenen schlecht behandelt und grundsätzlich unterschätzt. Doch Cosima hat im Heim gute Freundinnen gefunden und gemeinsam beschließen sie, sich Lord Francis, der ein plötzliches Interesse an den Kindern entwickelt hat, in den Weg zu stellen. Geld regiert die Welt und da Heimkinder grundsätzlich arm sind, tüfteln die Mädels an einem bemerkenswerten Plan, um sich aus den Machenschaften des Lords zu befreien.

Mein Meinung:
Das Buch liegt gut in der Hand und hat eine angenehme Haptik. Mir gefällt die Gestaltung und im Buch finden sich immer wieder Illustrationen die sich in die Geschichte einfügen. Zu Beginn gibt es auch Beschreibungen der Protagonisten was dabei hilft die Charaktere bereits kennenzulernen.

Das Buch kreist um Cosima und ihre drei besten Freundinnen, mit denen sie immer wieder neue Pläne ausheckt, um gegen die Heimleitung zu rebellieren und ihre Situation zu verbessern. Leider hält sich Cosima nicht immer an die Pläne, was zu einiger Aufregung führt. Der Spannungsbogen wird damit immer wieder gesteigert, denn im Verlauf der Geschichte gibt es einige Pläne die umgesetzt werden. Die Geschichte wird aus Cosimas Perspektive erzählt und so erfährt man auch am meisten von ihr. Gerne hätte ich auch noch etwas mehr von ihren Freundinnen erfahren. Die Mädels haben einige tolle Ideen und sind sehr einfallsreich was Verstecke, Erfindungen und Ablenkungen betreffen. Dabei wurde es manchmal etwas utopisch für mich, aber wer nicht den Anspruch hat, dass alles ernst und realistisch sein muss, kommt definitiv auf seine Kosten.

Die Mädchen haben alle Beeinträchtigungen, was dazu führt, dass die Gesellschaft auf sie herunterschaut. Ich finde den Aspekt gut umgesetzt und die Autorin schafft aufzuzeigen, dass Menschen mit Behinderungen trotzdem klug, einfallsreich und Teil unserer Gesellschaft sind und es verdienen, respektvoll behandelt zu werden.

Ich hätte mir noch gewünscht, ein wenig mehr zu erfahren, warum die Kinder ihren Familien entzogen und ins Heim gesteckt wurden. Man bekommt zwar eine Idee, aber mir war nicht klar, ob es zu ihrem Schutz oder der Tatsache geschuldet war, dass die Familie nicht genug Geld hatte. Dieser Aspekt hat mich etwas verwirrt. Obwohl ich ein Fan vom Epilog bin, hätte ich hier gerne noch ein wenig mehr über die Zukunft der Kinder erfahren. Da hätten mir ein paar weitere Seiten geholfen.

Nichts desto trotz hat mir die Geschichte gut gefallen und ich bin gerne mit den Mädels in ihr Abenteuer abgetaucht. Das Buch ist definitiv lesenswert und verbreitet eine "can do attitude", da die Mädels nie aufgeben und absolut kreativ sind.

Von mir gibt es tolle fünf Sterne.