Süße Romantic Suspense Story mit absurdem Ende

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thomasitom Avatar

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Ein wunderschönes Setting in Nordschottland, eine Second Chance Romance und eine verschwundene Großmutter: "Cosy Secrets: Der kupferne Schlüssel" von Franzi Kopka klingt nach einer vielversprechenden Romantic Suspense und Cozy Crime Story. Und zum größten Teil war es das auch.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Rae, die in Ediburgh lebt und als gefeierte Krimiautorin ihren Lebensunterhalt verdient. Ich habe den Schreibstil geliebt, da er so flüssig und angenehm ist und mich in Gedanken nach Schottland reisen ließ. Vor allem als Rae nach Edderton reist, um der vermeintlichen Entführung ihrer Grandma Fenella auf den Grund zu gehen, sind die Beschreibungen der wunderschönen Natur und des kleinen Dorfs in Nordschottland so bildlich. Das hat mir sehr gefallen.

Auch die Charaktere fand ich sympathisch allen voran Rae, die nach dem Verschwinden ihrer Grandma alles stehen und liegen lässt und in ihr Heimatdorf reist – aus dem sie zwölf Jahre zuvor in einer Nacht-und-Nebel-Aktion geflohen ist. Damals ist so einiges vorgefallen, was im Verlauf der Story nach und nach erst enthüllt wird. Um ihre Großmutter zu finden, überwindet sie aber ihre Angst vor der Vergangenheit, und ich finde es toll zu sehen, wie sie in ihrer früheren Heimat aufblüht und mit Mindy und Archer auf Spurensuche geht – und ihrem Ex Archer näher kommt als geplant. Meine heimlichen Stars waren aber Fenellas Freundinnen Eleanore und Amara, die auf ihre eigene Art und Weise liebenswert sind, gleichzeitig aber auch etwas verbergen.

Das Verschwinden von Raes Großmutter ist zentraler Bestandteil der Story und der Grund für Raes Rückkehr nach Edderton, allerdings kommt der Suspense-Part in der ersten Hälfte des Buchs zu kurz. Im zweiten Teil nimmt die Geschichte dann an Fahrt auf und wartet mit einigen spannenden Plot Twists auf.

Und dann ist da noch die Auflösung des Falls – leider. Ich muss sagen, dass ich die Umstände, die zu Fenellas Verschwinden geführt haben, nicht habe kommen sehen. Die Auflösung ist meiner Meinung nach aber auch so hanebüchen und realitätsfern ist, dass ich nicht wüsste, wer so etwas vorhersehen könnte.

Alles in allem war der erste Band der "Cosy Secrets"-Dilogie ein schönes Buch, das durch das absurde Ende jedoch einen etwas bitteren Nachgeschmack bei mir hinterlassen hat. Dennoch freue ich mich darauf, in Band zwei nach Edderton zurückzukehren.