Wilder Genre-Mix

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
svettusch Avatar

Von

Bei "Courting- Be Mine through all time" habe ich ein Buch erwartet, dass ähnlich der Bridgerton-Serien ist oder eine moderen Variante von den Jane Austen Romanen ist und das habe ich hier teilweise bekommen. Allerdings wird das Ganze mit der Zeit zu einem großen Anteil zu einem Krimi und für mich auch teilweise einfach zu skurril. Ohne zu spoilern: Die Einflüsse reichen bis in die Reihen der königlichen Familie, die Ermittlungen haben eine gigantische Tragweite über Ländergrenzen hinaus. Ich hatte einfach eine bodenständigere Geschichte erwartet.

Aber von Anfang an: Rebecca ist eine Waise und lebt ihr recht zurückgezogenes Leben, bis sie sich auf einmal im Jahre 1816 wiederfindet. Die Zeitreise selbst und deren Erklärung nimmt einen eher kleinen Teil des Buches ein und war für mich nicht wirklich sinnhaftig, aber das habe ich bei diesem Buch auch nicht unbedingt erwartet. Rebeccas Leben in der Vergangenheit ist also schon existent, sie kann in eine bereits vorhandene Rolle bei ihrer Familie schlüpfen und wird gerade auf dem Hochzeitsmarkt eingeführt. Es folgen Bälle, Tänze und viele Gentlemen, die um ihre Gunst werben.

Nachbar Reed Knox ist allerdings der einzige, der ihr Herz erreichen kann, obwohl der Herzensbrecher und Pirat tabu ist. Während ich Rebecca meist ein wenig zu überdreht fand und ihren Humor nicht wirklich teilte, war Reed sehr warmherzig und hat sich Stück für Stück in mein Herz geschlichen. Allerdings fand ich auch seinen beruflichen Werdegang als ein bisschen too much. Ich hab hier einfach etwas anderes erwartet und der Genre-Mix konnte mich dahingehend nicht überzeugen.

Die Liebesgeschichte ist schön und die Autorin lässt den beiden Protagonisten beim Kennenlernen viel Zeit. Auch der Schreibstil ist locker und leicht und wird immer wieder mit Infos zur Zeit gespickt, was mir gefallen hat und wodurch sich das Ganze realistischer angefühlt hat. Es gab ein paar sehr gemütliche, entspannte Momente. Das Ende wiederum habe ich nicht wirklich gefühlt und frage mich auch, was mir das sagen soll.