Junges Backen

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Das Buch ist von einer jungen Studentin und die Zielgruppe dürfte ebenfalls die Generation zwischen 16 und 26 Jahre sein. Aber auch für mich Oldie sind hier interessante Rezepte zu finden. Der Jugend-Sprech ist vielleicht ein wenig aus der Bahn geraten, aber ich verstehe, was Theresa Haubs sagen möchte, mir und ihrer Generation. An manchen Stellen ist es zu viel geworden, aber meistens finde ich es einfach nur witzig und ein wenig charmant. Besonders süß ist doch aber auch, dass ihre Mama quasi trotz Abwesenheit auch zu Worte kommt, indem die Gebäcke nicht nur in Theresa-Sprech, sondern auch mit dem richtigen Titel, wie ihn ihre Mama nutzt, erwähnt werden.

Zunächst gibt es eine Art Vorwort, dann ein paar Back-Hacks. Für alte Hasen dürften die schon zum Allgemeinwissen gehören, aber ich denke, die Neulinge in der Backstube werden dafür dankbar sein. Ich widerspreche aber in Punkto Mehl sieben und mit Backpulver mischen. Für alle, die so wenig Lust aufs Sieben haben, wie Theresa und ich ein kleiner Tipp. Alternativ klappt das super mit dem Schneebesen! Backpulver ins Mehl geben, mit dem Schneebesen gut verrühren, fertig. Schüssel ausreiben reicht, muss nicht gespült werden. Der nächste Kuchen kommt bestimmt! Ich habe eine eigene Schüssel dafür, die für nichts anderes verwendet wird. Die Playlist ist wohl ein Trend. Muss ich nicht haben, schadet aber auch nicht.

Der Aufbau der Rezepte ist wie eh und je. Als Liste findet man die Zutaten mitsamt passender Form und der Zubereitungs- und Backzeit, daneben die Arbeitsschritte. Diese sind nicht zu ausführlich, aber eben im Theresa-Sprech. Dazu gibt es jeweils noch ein ansprechendes Foto. Hier fällt mir dann aber auf, dass Details nicht ganz mit der Beschreibung übereinstimmen, z.B. ist das Frosting bei den Pumpkin Spice Muffins eindeutig mit einem Spritzbeutel mit Zackentülle aufgespritzt, im Text sagt Theresa jedoch, sie nimmt einen Gefrierbeutel, weil sie keinen Spritzbeutel hat. Oder bei den Absolute Banger Cookies werden Vollmilch-Schokotropfen verwendet, auf dem Foto sehe ich aber eindeutig gehackte Schokolade. Hier und da wurde auch eine Zutat verwechselt, ist aber auch für Anfänger erkennbar. Rechtschreibfehlerchen haben sich ebenfalls eingeschlichen. Alles nicht dramatisch, fällt mir eben aber auf.

Die Auswahl der Rezepte ist schön. Keine Neuerfindungen, aber ein prima Querschnitt aus Klassikern und aktuell beliebten Kuchen und Backwerken. Für die Zielgruppe definitiv super. Am Ende finden sich noch die Danksagung und das alphabetische Rezeptregister, wie bei allen guten Backbüchern. Es ist fast zu erwarten, dass ein zweites Buch mit Rezepten für die warme Jahreszeit folgen wird. Das schau ich mir bestimmt auch genauer an. Trotz mittlerer Kritik von mir von daher vier Sterne.