Bier (nicht nur) für die gehobene Küche

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saralie Avatar

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Bier und gehobene Küche. In unserer heutigen Zeit bei weitem kein Widerspruch mehr. Dass das gut gelingt zeigen die beiden Autoren dieses (für mich) ersten Craft-Beer Kochbuches. Und es ist nicht nur ein Kochbuch mit Bier-Empfehlungen. Es liefert viele Infos rund um das Bier – unbekannte alte & neue Bierstile, kleine alteingesessene Handwerksbrauereien in alten Gemäuern & moderne Kleinbrauereien mit neuester Ausstattung. All dies verbindet das Buch mit passenden Gerichten.
Ein einfaches industrielles „Fernseh-Pils“ zum Essen war gestern. Zu jedem Rezept werden passende Bierstile empfohlen – und wer sich auf dem Markt der „neuen Craft-Biere“ noch nicht gut auskennt, bekommt Beispielbiere genannt, die gut passen.
Spargelsalat mit einem IPA oder Pale Ale. Aber auch Kürbis-Rösti mit gebratener Entenleber und Mandarinen, dazu ein Pumpkin Ale – eine tolle Kombination, die den Kürbis nicht nur im Essen würdigt.
Die Rezepte sind gut beschrieben, die Zutaten (wenn nicht eh daheim) in jedem größeren Supermarkt zu haben.

Die mit vielen Fotos porträtierten Brauereien sind eine gute Mischung aus alt eingesessenen (z.B. Vormann/Hagen, Cantillon/Brüssel oder Uerige/Düsseldorf) und modernen Craft-Brauereien (Kernel/London, Kehrwieder/Hamburg oder BRLO/Berlin). Auch die Beschreibung der Bierstile ist übersichtlich und ansprechend angeordnet.
Was ich vermisse: Allein die beschriebenen Biere sind oft nicht einfach zu beschaffen. Wenn man sie nicht bei den entsprechenden Brauerei direkt bestellt, bekommt man sie (im Moment leider fast nur) im Online-Handel. Denn Bier-Spezialitäten-Geschäfte gibt es in Deutschland leider noch viel zu wenige. Ein Portrait des ein oder anderen Geschäftes mit Hinweisen auf Bezugsquellen der Biere hätte das Ganze noch etwas mehr abgerundet.Aber das kann man auch selber im Internet finden.

Fazit: Ein toller Mix aus sowohl einfachen als auch anspruchsvollen Gerichten, unterbrochen durch Reportagen über Brauereien und ihre jeweiligen „interessanten“ Biere abseits der Industrie-Massenproduktion. Und dazu noch ein handliches Hardcover, dass trotz der knapp 250 Seiten nicht zu schwer ist. Absolut empfehlenswert!