Craft Beer Kochbuch: Keine ganz klare Linie

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
signalhill Avatar

Von

Das "Craft Beer Kochbuch" von Stevan Paul, Torsten Goffin und Daniela Haug kommt in einer edlen Verpackung daher. Mit seinen knapp 250 Seiten ist es ein recht dickes Kochbuch mit festem Pappeinband (für das Nutzen in der Küche nicht so gut geeignet) mit Goldschrift vorn, die das Buch edel wirken lässt. "Das Craft Beer Kochbuch" ist viel mehr als ein Kochbuch: Es bietet wirklich interessante und gut ausgewählte Reportagen, z.B. zu verschiedenen Brauereien, und verschiedene Bierstile, z.B. Gose, Kriek oder India Pale Ale. Beim gemütlichen Lesen kann man hier also fast vergessen, dass es sich um ein Kochbuch handelt.

Nun aber zu den Rezepten selbst: Hier ist eine soweit logische Einteilung in
- Feine Vorspeisen und kleine Gerichte
- Fisch und Meeresfrüchte
- Fleisch und Rotisserie
- Klassische Bierküche und Biersnacks
- Süßes und Desserts
erfolgt.

Mein großer Kritikpunkt hier ist, dass es sich teils um Rezepte mit Bier als Zutat, teils um Rezepte zum Bier handelt. Der Leser muss also die Rezeptzutaten studieren, um dies herauszufinden. Dies sollte vielleicht irgendwie als Untertitel vorn bereits vermerkt sein, denn sonst kauft man dieses Buch vielleicht und hat anderes erwartet. Die Rezepte selbst reichen von fein (Kalbsherz) bis Fast Food (Backhendl mit Barbecuesauce). Auch hier ist eine große Breite vorhanden, die eher sehr unterschiedliche Köche anspricht. Vieles (z.B. das Kalbsherz oder Blutwurststulle) hat mich schon beim Anschauen nicht angesprochen, vieles werde ich nicht nachkochen. Andere Rezepte (z.B. Kepta Duona) sind neu für mich und auch sehr ansprechend, da lohnt sich das Ausprobieren.

So bleibt als Fazit eine zweigeteilte Meinung über dieses schöne Buch, das sich im Regal auf jeden Fall prächtig macht. Aufgrund meiner angeführten Kritikpunkte gebe ich dem "Craft Beer Kochbuch" noch knappe 4 Sterne.