Eher etwas für jüngere Leser

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aureliaazul Avatar

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Nach dem erschütternden Tod ihrer Eltern zieht die junge Grace zu ihrem Onkel in die Katmere Academy, die hoch oben im eisigsten Alaska liegt. Doch schnell bemerkt sie, dass die Schule Geheimnisse hütet und sonderbare Dinge geschehen, die sie sich nicht erklären kann. Als es mehrfach zu gefährlichen Zwischenfällen kommt, ist sich Grace sicher: Jemand trachtet ihr nach dem Leben.

Da ich Jugendgeschichten, die in Schulen oder Internaten spielen, besonders gerne lese und mich von der Atmosphäre mitreißen lasse, hatte ich entsprechende Erwartungen an das Buch, die teilweise erfüllt werden konnten.

Der Anfang hat viel Spaß beim Lesen gemacht, dass das Internatfeeling sehr gut übermittelt wurde was zum einen auch an dem locker-leichten Schreibstil liegt, wodurch sich die Geschichte flüssig lesen ließ. Grace wirkte wie eine ganz gewöhnliche 17-jährige, die den schweren Verlust ihrer Eltern verarbeiten muss und sich mit schwierigen Mitschülern an einem ihr völlig unbekannten Ort rumschlagen muss. Ab und zu war sie noch recht naiv und gutgläubig, was ich ihr aufgrund ihres Alters noch abkaufen konnte und für glaubwürdig hielt. Leider wurde es im Laufe der Geschichte immer schlimmer. Als sie Jaxon kennenlernte war sie so überzeugt von ihrem Bild, das sie von Jaxon hatte, dass sie alles andere blauäugig ausgeblendet hat. Sie hat ihn quasi so gesehen wie sie ihn sehen wollte, ohne die Fakten zu berücksichtigen. Das wurde auch in ihrem Verhalten anderen gegenüber deutlich, vor denen sie Jaxon, denn sie übrigens erst seit wenigen Tagen überhaupt kannte, mit Haut und Haaren verteidigte. Leider lässt sie sich teilweise durch ihre Leichtgläubigkeit oder Ich-schließe-die-Augen-vor-der-Wahrheit-Haltung schnell in die Irre führen und das führte dazu, dass sie mich irgendwann nur noch nervte und ich nichts über sie lesen wollte.

Da ein Großteil der Handlung aus den Liebeleien zwischen ihr und Jaxon besteht , kommt nur wenig Spannung auf und die teilweise übernatürlichen Aspekte geraten eher in den Hintergrund. Auch die Geschichte an sich entwickelt sich nur schleppend weiter und das bei gut 600 Seiten. Es wird zwar als Romantasy deklariert, was hier allerdings heißt: 85% zähe und für mich nervige Liebesgeschichte und 15% Fantasyelemente. Wäre zumindest die Liebesgeschichte überzeugend und nicht so klischeehaft und kitschig gewesen, dann wäre das noch okay gewesen für mich, aber so habe ich nur dem Ende des Buches entgegengefiebert.

Das Ende konnte zwar noch etwas an der Bewertung reißen, aber auch das kam so plötzlich auf Teufel komm raus und wurde ins Ende gequetscht, damit daraus noch ein schöner Cliffhanger werden konnte. Zwar lässt das Ende noch einige Fragen offen, allerdings bin ich momentan geneigt die Reihe nicht weiter zu verfolgen, da mir die Liebesszenen zu langweilig und ätzend waren.

Fazit: Toller unterhaltsamer Anfang mit lästigen Liebessituationen im Mittelteil und offenem Ende. Eher für jüngere Leser geeignet.