Ich habe mich in das Setting und die Atmosphäre verliebt!

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charleenkroll Avatar

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Als ob dieses geniale Cover, das ein totaler Eyecatcher ist, noch nicht ausgereicht hätte, um mich neugierig auf das Buch zu machen, hat mich auch der Klappentext sofort absolut angesprochen. Und nachdem ich dann auch noch die Leseprobe geliebt habe, wollte ich es am allerliebsten SOFORT lesen. Es gab wirklich lange Zeit kein Buch mehr, das ich so dringend lesen wollte, wie dieses hier. Dementsprechend groß war die Freude dann auch, als es schon einige Wochen vorm offiziellen Erscheinungstermin bei mir ankam.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich unglaublich leicht und schnell lesen, ist dabei aber gleichzeitig auch super fesselnd, intensiv und emotional. Die Autorin hat hier eine so düstere, gefährliche und Gänsehaut erregende Atmosphäre erschaffen, die es schafft, einen während des Lesens in ihrem Bann zu ziehen und einem regelmäßig Schauer über den Rücken zu jagen. Hinzu kommen ihre wunderbar bildhaften Beschreibungen von Alaska, der Academy und jeglichen Orten, die innerhalb der Geschichte vorkommen, die zusätzlich dafür sorgen, dass man teilweise wirklich das Gefühl vermittelt bekommt, selbst dort zu sein.

Meine Gefühle Grace, der Protagonistin, gegenüber sind wirklich etwas gemischt. Auf der einen Seite habe ich sie als wirklich sympathisch empfunden. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, besitzt sehr viel Mut und Stärke und lässt sich nicht so schnell unterkriegen. Ihre Gedanken- und Gefühlswelt war für mich sehr greifbar und ich konnte mich die meiste Zeit wirklich gut in sie hineinversetzen. Gleichzeitig war sie manchmal aber auch unglaublich naiv und ihr Verhalten absolut unlogisch, unbedacht & übertrieben. Es gab Momente, in denen ich absolut nicht nachvollziehen konnte, warum sie handelt, wie sie es tut oder warum in ihrem Kopf vor sich geht, was eben vor sich geht - Momente, in denen ich sie wirklich einfach nur schütteln wollte. Irgendwie hat sie mich mit einem Mix aus Bewunderung und Genervtsein zurückgelassen und ich bin wirklich froh, dass es noch weitere Teile der Reihe geben wird, weil dadurch nämlich die Hoffnung besteht, dass am Ende nur noch die Bewunderung vorhanden sein wird.

Auch bei Jaxon wusste ich eine Weile nicht so genau, was ich von ihm halten soll, aber mit dem Unterschied, dass ich ihn am Ende wirklich absolut toll fand. Man lernt ihn zu Beginn als den gefährlichen und düsteren Bad Boy kennen, kann ihn nur ganz schlecht einschätzen, die eigenen Gefühle erleiden - genau wie die von Grace - wegen ihm ein ganz schönes Schleudertrauma und man schwankt andauernd zwischen "Wow, er ist wirklich unausstehlich.", "Sollte ich jetzt doch Angst vor ihm haben?" und "Ohman, bin ich gerade wirklich dabei, mein Herz an ihn zu verlieren?". Ich glaube, was ihn für mich so besonders und interessant gemacht hat war, dass er so undurchschaubar war. Das betrifft nicht, was er ist, sondern wer er ist. Denn was er ist, habe ich von Anfang an erahnt und die Anzeichen waren schon sehr auffällig. Ihn jedoch wirklich kennenzulernen, mehr über ihn zu erfahren, einen Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt zu bekommen und eine Verbindung zu ihm aufzubauen, hat er einem ganz schön schwer gemacht mit seiner verschlossenen, mysteriösen und distanzierten Art. Ich wollte und musste unbedingt mehr über ihn erfahren und die kleinen Häppchen, die man hier diesbezüglich immer nur bekommt, haben dazu geführt, dass die Neugier immer größer wurde, die Spannung nie verloren gegangen ist, man aber eben auch nie genug bekommen hat.

Die Liebesgeschichte der beiden war ein wirkliches Hin- und Her, aber sie hat definitiv Suchtpotenzial - so wie eigentlich das gesamte Buch. Alles an der Entwicklung der Beziehung zwischen Grace und Jaxon ist … besonders. Es gab Momente, in denen habe ich absolut mit den beiden mitgefühlt, hatte Bauchkribbeln und Schmetterlinge im Bauch, aber es gab auch Momente in denen ich leider gar nichts gefühlt habe, sondern einfach nur wegen der extremen Widersprüchlichkeit verwirrt war. Generell hatte ich manchmal das Gefühl, bei den beiden nicht so recht zu wissen, wo man hier dran ist. Wie sehen ihre Gefühle füreinander wirklich aus? Was geht in Jaxon vor sich? Was sieht er in Grace? Warum ist sie so unfassbar fasziniert von ihm? Und woher kommt das, was sie für ihn zu empfinden glaubt, so schnell und heftig? Die Liebesgeschichte der beiden hat etwas wahnsinnig Faszinierendes und Fesselndes an sich, was dafür gesorgt hat, dass ich nicht genug davon bekommen konnte, aber emotional hat es mich noch nicht 100% erreichen können. Allerdings bin ich auch hier sehr hoffnungsvoll, dass sich das in Band 2 noch ändern wird.

Mein kleines persönliches Highlight war eigentlich das gesamte Drumherum. Alaska, die Katmere Academy, die besonderen Schüler und Schülerinnen, die Nebencharaktere, das Setting allgemein, die Atmosphäre und die verschiedenen Beziehungen und Zusammenhänge. Das Buch hatte einige Parts, die super vorhersehbar waren, aber gleichzeitig konnte es mich dafür an anderen Stellen umso mehr überraschen. Es war zwar super nervenaufreibend, aber gleichzeitig auch unglaublich spannend, dass ich nie genau wusste, wem ich trauen kann und wem nicht und wer vorgibt jemand zu sein, der er nicht ist. Es gab einige unerwartete Wendungen und eine Storyline, wegen der ich wirklich durchgehend vom Anfang bis zum Ende komplett verwirrt war und es auch jetzt noch immer bin. Und die Enthüllungen und Entwicklungen zum Ende hin haben es definitiv nicht besser, sondern eher noch schlimmer gemacht. Ich habe so unfassbar viele Fragen, bin sprachlos und VERWIRRT, bin schockiert und habe ehrlich keine Ahnung, was ich denken oder fühlen soll. Das einzige, was ich mit Sicherheit weiß, ist, dass ich Band 2 ganz ganz dringend brauche, weil ich einfach wissen MUSS, wie es weitergeht. Und die Tatsache, dass ich die Fortsetzung nicht vor 2022 bekommen werde, macht das Ganze nur noch schlimmer.

Insgesamt muss ich sagen, hat das Buch zwar nicht ganz meine Erwartungen erfüllt, aber zählt definitiv zu den Büchern, die ich weiterempfehlen würde. "Crave" hat wirklich unglaubliches Suchtpotenzial, das Setting und die Atmosphäre sind einmalig und auch sonst ist die Geschichte - bis auf ein paar Kleinigkeiten - sehr fesselnd, spannend und wirklich gut umgesetzt! Der Cliffhanger ist gemein und wird mich bis zum ET vom zweiten Band vermutlich super hibbelig machen, aber er sorgt auch dafür, dass ich mich umso mehr auf die Fortsetzung freue und die Tage bis dahin zählen werde!