Leider enttäuschend

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miss.bookwelt Avatar

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Als ich das erste mal von „Crave“ von Tracy Wolff gehört habe, wurde überall der Vergleich zu „Twilight“ gezogen. Ich war damals ein absoluter Fan von Twilight, deshalb dachte ich mir, dass ich Crave unbedingt eine Chance geben muss (an dieser Stelle vielen vielen Dank an vorablesen für das Leseexemplar!)
Würde ich Twilight heute nochmal lesen, würde es mir bestimmt nicht mehr gefallen Und leider hat mich auch Crave nicht überzeugen können. Die Parallelen zu Twilight sind auf jeden Fall da, manchmal waren sie sogar zuuu deutlich vorhanden und es gab sogar Szenen, da wurde Twilight ganz klar erwähnt und die Figuren haben sich ein kleines BISSchen (haha) über die Buch- und Filmreihe lustig gemacht. Ich habe kein Problem, wenn mich Bücher an andere Bücher erinnern – man kann nicht immer das Rad neu erfinden – aber bei Crave war es oft zu viel des Guten und außerdem wurde die Geschichte einfach nicht gut umgesetzt.

Anfangs war ich noch optimistisch – mir gefiel das Mysteriöse, das die Katmere Academy umgibt, die Welt, die da erschaffen wurde und diesen Stil von klassischen „Internatsgeschichten“. Die ersten Hälfte des Buches wurde mit Hinweisen nur so um sich geschmissen (und eigentlich hätte der Hauptfigur Grace schnell klar sein müssen, in was für einer Schule sie da gelandet ist), aber irgendwie mochte ich es auch, dass sie so lange unwissend geblieben ist, dass sie so viel rätseln musste und dass sich die Hinweise und die Spannung von Kapitel zu Kapitel aufgebaut haben. Was ich aber gar nicht mochte, war leider Grace selbst. Sie hätte oft die Gelegenheit für starke Momente gehabt, aber diese wurden nie so richtig genutzt. Sie war anstrengend, nervig und hat ihr ganzes Leben um einen Jungen aufgebaut, den sie keine Woche kannte. Und dann noch ihr Sinn für „Sarkasmus“ – hier wollte man anscheinend etwas Humor in die Geschichte bringen, aber für mich waren Grace ironische Gedankengänge und Unterhaltungen einfach nur zum Augen verdrehen.
Auch von Jaxon als Charakter bin ich nicht begeistert – jedes Mal, wenn ich gelesen habe, wie sehr er doch leidet, konnte ich nur noch den Kopf schütteln. Ganz unangenehm waren auch die Dialoge. Die Unterhaltungen zwischen Grace und Jaxon waren größtenteils zum fremdschämen und sowas von over the top. Auch der Plot ließ zu wünschen übrig, was anfangs noch ganz gut begonnen hatte, wurde gegen Ende viel zu schnell abgehandelt. Die letzten 200 Seiten waren einfach nur noch anstrengend und ich hatte das Gefühl, als wäre auch der Autorin die Lust vergangen, irgendwie Spannung oder Gefühle aufbauen zu wollen.⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀
„Crave“ war für mich leider enttäuschend, vielleicht bin ich aber inzwischen auch einfach aus solchen Geschichten rausgewachsen. Ich glaube, dass vielen diese Geschichte gut gefallen könnte, dass sie mit Jaxon und Grace mitschmachten können und gespannt auf Teil 2 warten. Für mich persönlich war das Buch leider nichts und ich kann nur 2/5 ⭐ vergeben.