Nichts Neues, aber dennoch unglaublich gut und unterhaltsam

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athene1989 Avatar

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„Crave – Die Katmere Academy Chroniken Band 1“ von Tracy Wolff hat mich unheimlich begeistert, auch wenn es sowohl von der Grundidee als auch von der Story her nichts Neues ist.
Grace muss nach dem Tod ihrer Eltern zu ihrem Onkel und ihrer Cousine nach Alaska in ein Internat ziehen, da ihr Onkel dieses leitet. Allerdings scheint es dort anders zuzugehen, als in anderen Internaten der Reichen und Schönen, denn es wird schnell deutlich, dass es nur spezielle Gruppen gibt und es passieren merkwürdige Dinge, die Grace in Gefahr bringen. Und dann gibt es noch Jaxon, der sie schon bei ihrer Ankunft warnt, dass sie wieder verschwinden soll und der sie dennoch anzieht.
Somit ist es nichts Neues, verschiedene Wesen wie Vampire, Hexen und Werwölfe, ein Internat und ein Bad Boy, der für das eine Mädchen eine sanfte Seite hat. Alles schon gesehen, gelesen und gehört. Und dennoch konnte ich nicht genug von dem Buch bekommen. Sei es, weil die Autorin es schafft, absolut fesselnd zu schreiben oder dem Humor, der mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat. Aber auch die ganzen Charaktere fand ich sehr gelungen, gerade weil man nie weiß, wer wirklich nett ist, wer nur so spielt oder wer auf seinen eigenen Nutzen aus ist. Ich fand es auch gut, dass auf den letzten Seiten bestimmte Szenen nochmal aus Jaxons Sicht erzählt wurden. Das fand ich spannend zu lesen, da man als Leser sonst nur Grace Gefühle und Gedanken mitbekommen hat und man bei Jaxon nur aufgrund seiner Äußerungen oder Handlungen Dinge interpretieren konnte.
Natürlich geht es mit dem Verlieben sehr schnell, vielleicht für einige auch zu schnell. Mir würde es normal auch übel aufstoßen, aber da es ein Fantasybuch mit allen möglichen Wesen ist, finde ich das durchaus passend. Denn bei Jaxon und Grace wird durchaus erklärt, wieso die Gefühle von beiden so schnell so groß sind, wenn auch etwas später. Solche Wesen lieben eben anders und ich kann mir gut vorstellen, dass Menschen dadurch eben angezogen werden, sodass es bei diesen eben auch alles schneller geht. Daher fand ich das durchaus passend.
Jaxon mochte ich sehr gerne. Der typische Bad Boy, der aber durchaus seine Freunde hat, die auch andere Seiten kennen, der für das eine Mädchen auch seine sanfte Seite zeigt. Seine Geschichte fand ich spannend geschrieben. Grace kommt manchmal ein wenig naiv vor, weil sie an sich viele Dinge erlebt und nur selten etwas hinterfragt. Aber das versuche ich mir dann so zu erklären, dass sie mit dem Tod ihrer Eltern und den ganzen neuen Ereignissen überfordert ist und daher kaum was hinterfragt. Mal davon abgesehen, wer würde direkt an übernatürliche Wesen denken? Ihren Onkel Finn und ihre Cousine Macy finde ich sehr süß. Sie bemühen sich, gerade Macy, sehr, dass sich Grace wohl fühlt und sie sicher ist. Auch andere Nebencharaktere sind spannend und interessant dargestellt, sodass ich mich freue, über alle mehr zu lesen.
Manchmal gab es Kleinigkeiten, die mich beim Lesen gestört haben, wie dass die Koffer, die Grace mitbringt, scheinbar sehr schwer sind und dann scheinen sie manchmal federleicht zu sein, sodass Macy zwei Koffer auf einmal die Treppe hochtragen kann, ohne sich groß abmühen zu müssen, bevor sie wieder mit diesen kämpfen muss. Ansonsten fand ich das Buch aber wirklich hervorragend und kann dieses nur empfehlen. Ich gebe dem Buch viereinhalb Sterne. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, runde ich auf fünf auf, einfach weil ich so begeistert bin. Negativ fasse ich aber den farblichen Buchschnitt auf. So schön dieser auch ist, er färbt total ab. Aber das beeinflusst nicht meine Rezension.