Gefährlich schön

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saralie Avatar

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Dahlia London hat es in ihrem noch recht jungen Leben nicht leicht: Ihre Eltern und ihre Tante starben bei einem Flugzeugabsturz an Halloween, weswegen sie diesem Tag seitdem sehr zwiespältig gegenübersteht. Ihr Freund Ben weiß davon und versteht auch, dass sie deshalb an diesem Tag nicht unbedingt feiern will. Doch in einem Jahr lässt sie sich von ihrer besten Freundin dazu überreden, auf eine Party zu gehen und trifft dort River Wilde, den Sänger der gerade aufgetretenen Band. Obwohl sie sich nur kurz unterhalten, sprühen zwischen ihnen die Funken... Doch Dahlia tritt ihrer Beziehung zu Ben zuliebe lieber den Rückzug an.

Einige Jahre später wird Ben bei einem Raubüberfall erschossen. Dahlia trauert und zieht sich zurück - bis sie eines Tages wieder anfängt zu arbeiten. Und ihr erster Job führt sie prompt zu einem Interview mit River Wilde, der mit seiner Band inzwischen sehr erfolgreich geworden ist.

Das Buch hat einige Zeitsprünge, bei denen aber immer darüber steht, wie viel Zeit inzwischen vergangen ist. Nichtsdestotrotz habe ich jetzt (nach der Lektüre) Schwierigkeiten, zusammenzuzählen, in welchem Zeitrahmen das Buch spielt. Das ist zwar nicht weiter wichtig, mir ist es nur gerade aufgefallen.

Das Buch ist zum Großteil aus der Perspektive von Dahlia erzählt. Ungefähr im letzten Viertel wechselt es dann in Rivers Perspektive. So hat man immer einen Ich-Erzähler. Den Wechsel finde ich prinzipiell nicht schlecht, allerdings ging ab da die Handlung zum Teil so schnell, dass ich immer wieder da saß und überlegte, wie sie denn jetzt dahin gekommen sind. Auch Blättern brachte mich nicht weiter. Stellenweise ist es, als wären Episoden zusammengebastelt. Das kommt aber erst mit dem Erzählerwechsel, bis dahin ist die Geschichte flüssig zu lesen und es gibt keine Sprünge. Wobei der Erzählerwechsel wohl auch darauf hinarbeitet, dass noch etwas spezielleres passiert, zumal das Ende dann auch ziemlich offen und rätselhaft ist. Teil 2 ("Gefährlich sexy") soll wohl auf jeden Fall gelesen werden. Auf der einen Seite ist das ja ein berechtigtes Anliegen der Autorin, auf der anderen Seite bin ich nicht sicher, ob ich das wirklich tun werde.

Das Buch liest sich - bis auf das letzte Viertel - sehr flüssig und gerade am Anfang fand ich es auch sehr gut. Man ist in Dahlias Welt eingetaucht, hat ihren Verlust miterlitten und sich gefreut, als sie anfing, wieder auf die Beine zu kommen. Auch ihr Treffen mit River fand ich sehr gelungen, allerdings gab es dann handlungsmäßig eine Durststrecke, weil die beiden sich erst mal auf ca. 70-100 Seiten im Bett ausgetobt haben. Dazwischen gab es zwar auch ein bisschen Handlung, aber viel passiert ist leider nicht. Die Sexszenen waren zwar gut beschrieben und nicht einfallslos, das muss man der Autorin lassen, aber es hätte auch gerne mehr passieren können.

Fazit: Nett für zwischendurch.