Spannend (wenn auch vorhersehbar)

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cbe-derleser Avatar

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Der Prolog zum neuen Buch von Michelle Raven beginnt spannend. Die beiden wegen Mordes verurteilten Damon Thomas und Russell Davis werden vom Hochsicherheitsgefängnis Clallan Bay Corrections Center nach Seattle verlegt. Während Damon Thomas, der immer bestritten hat, den ihm zur Last gelegten Mord begangen zu haben, her in sich gekehrt und still die ersten drei Jahre seiner Gefangenschaft verbracht hat, fiel Russell Davis dort vor allem durch brutale Übrigriffe auf die anderen Gefangenen auf. Während des Transportes kommt es in den dichten Wäldern des Olympic National Parks zu einem Wildunfall mit fatalen Folgen: der Transporter überschlägt sich mehrfach und Russell Davis ist auf einmal frei. Er überlegt nicht lange, sondern erschießt Bewacher, Fahrzeugführer und den begleitenden FBI-Beamten und stellt Damon Thomas vor die Wahl. Entweder er kommt mit oder er wird auch erschossen. Er entscheidet sich fürs Mitkommen.

Nicht weit entfernt beginnt zur gleichen Zeit der Campingurlaub von Warren Harper und seiner siebenjährigen Tochter Emma. Warren, ein ehemaliger Marine, lebt geschieden von seiner Frau und hofft, während des Campingurlaubs wieder Zugang zu seiner Tochter zu finden. Doch es kommt anders als geplant. Denn Russell Davis kidnappt das siebenjährige Mädchen und die Flucht durch die dichten Wälder des Nationalparks beginnt...

Verfolgt werden die drei dabei nicht nur vom leitenden FBI-Agenten Gabriel Lynch, welche eigentlich selbst die Begleitung des Transports hätte übernehmen sollen, sondern auch von Warren Harper selber, der sich Unterstützung von der Hundeführerin Angel und ihrem Hund Moonlight holt. Trotz oder gerade wegen der angespannten Situation fängt es schon bald zwischen den Beiden an zu knistern und der Leser beginnt schon ziemlich bald zu ahnen, wie der Roman ausgehen wird.

Doch abgesehen davon ist die Geschichte spannend und flüssig geschrieben, die Handlungsstränge sind gut miteinander verknüpft und selbst, wenn man ahnt, wie die Geschichte endet, ist sie nicht langweilig zu lesen. Alles in allem ein gutes Buch, was nicht unbedingt die höchste Konzentration erfordert und sich so für gemütliche Tage oder Abende eignet.