Ausbaufähig

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jule_reads Avatar

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3,5 von 5

Mit "The Serpent and the Wings of Night" entführt Carissa Broadbent uns in eine sehr dunkle Welt voller Vampire und zu einem Turnier, das mehr bereit hält, als man denkt.

Mit Vanida Karun wurde eine Sprecherin gewählt, die die düstere Atmosphäre, die Emotionen und Gefühle der Protagonisten auf hervorragende Weise rüberbringt. Sie zieht uns mit ihrer Stimme in einen Bann, sodass man immer weiter hören möchte, obwohl die Story im Ganzen, für mich, noch ausbaufähig ist.
Dies liegt vor allem an dem Worldbuilding und unfassbar vielen fehlenden Informationen. Beim hören hatte ich nie eine komplette Welt vor Augen. Es waren immer nur einzelne Orte zu denen man gesprungen ist. Vergeblich habe ich etwas Zusammenhängendes gesucht, und das ist schade, denn diese Welt hat einfach viel Potenzial. So geht es mir auch mit den verschiedenen Vampirclans mit denen ich nie wirklich zurecht gekommen bin. Unterscheiden wie welcher Clan mit einem anderen in Verbindung steht, fiel mir schwer. Mehr Informationen hier und da hätten es einfacher gemacht sich zurechtzufinden.

Dazu kommt das Kejari. Das tödliche Turnier, mit Prüfungen die oft nichts neues dargestellt und an die Tribute von Panem erinnert haben. Das Spannende hierbei war die Zeit zwischen den Prüfungen, denn wer am Ende im Finale steht ist eigentlich von Beginn an klar.
Mit Oraya hat dieses Buch eine Protagonistin, die mutig auftritt und deren Gefühle oft sehr nachvollziehbar sind. Allerdings war sie mir oft ein wenig zu naiv und ich habe mir immer wieder gewünscht, dass sie mehr für sich selbst einstehen kann.
Mit Raihn findet man einen weiteren Hauptprotagonisten vor, der, bis zum Ende, immer für Überraschungen gut ist. Wenn man meint ihn zu kennen, dann wird man eines Besseren belehrt.
Doch am meisten Überzeugen konnten mich die Nebenprotagonisten, die viel aus der Geschichte herausgeholt, und sie aufgewertet haben.

Ebenfalls gefallen hat mir der Fakt, dass die Vampire in dieser Welt nicht weichgezeichnet werden. Sie sehen die Menschen als Nahrungsquelle bzw. Vieh an und stehen zu ihrem Tun. Dies trägt enorm zur Atmosphäre bei, die durchweg eher düster ist.

Schlussendlich gibt es trotzdem viel verschenktes Potenzial, gerade auch im Hinblick auf das Ende, das mich etwas enttäuscht hat.
Für mich ist es kein Highlight, hat aber gute Ansätze, die nur leider viel zu selten genutzt wurden.