Aus dem Leben eines Formel 1 Rennfahrers und einer High Society Prinzessin

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„Crushing Souls“ erzählt die Geschichte von Fiona Thialda Mac Kenzie und Duncan McKinnon. Sie ist die Tochter von Alfred Logan MacKenzie, dem Teamchef und CEO von ED. Er ist der Goldjunge von Alfred Logan MacKenzie und fährt für ED. Das Buch wurde von der deutschen Autorin Carolin Wahl geschrieben und ist 2025 als eBook und Taschenbuch im Loewe Intense Verlag (Loewe Verlag) erschienen. „Crushing Souls“ ist der erste Band der „Driven Dreams“ Reihe.

Ich bin ein großer Fan der Formel 1 und schaue sie bereits seit meiner Kindheit. Ein Sports Romance Buch über die Formel 1 geschrieben von einer deutschen Autorin konnte mein Interesse daher auf Anhieb wecken. Ursprünglich wollte ich dieses Buch komplett ohne Erwartungen lesen, doch das mehr als auffällige Marketing des Verlags und der Autorin hat schließlich auch mich beeinflusst und meine Erwartungen immer mehr steigen lassen. Als ich das Buch dann endlich in den Händen halten konnte, wahren meine Erwartungen an die Geschichte schon fast utopisch hoch und so ist es wahrscheinlich weniger verwunderlich, dass Carolin Wahl diese nur dürftig erfüllen konnte.

Wer Carolin Wahl und dem Loewe Verlag in den sozialen Netzwerken (hauptsächlich Instagram) folgt, der hat vor der Veröffentlichung von „Crushing Souls“ Einblicke hinter die Kulissen bekommen. Ein Teil davon waren Einblicke in die Recherche Arbeit die Carolin für diese Geschichte betrieben hat. Diese Einblicke ließen mich hoffen, dass sie mehr als nur einen flüchtigen Blick hinter die Kulissen der Formel 1 Welt geworfen hat und dementsprechend nun über ein umfangreiches Wissen verfügt. Ein Wissen, das ihr dabei hilft, ein Sports Romance Buch über die Formel 1 zuschreiben, dass mehr als nur an der Oberfläche kratzt.

Leider macht „Crushing Souls“ aber genau das. Die Geschichte hatte zwar ein paar wenige kurze Szenen, die einen kleinen Blick unter die Oberfläche geworfen haben, die meisten Szenen haben aber lediglich an der Oberfläche gekratzt. Da stellt sich mir die Frage, ob ihr Wissen gar nicht so umfangreich war, wie ihre Recherche vermuten lässt oder ob sie möglicherweise gar nicht die Erlaubnis bekommen hat über gewisse Dinge zuschreiben. Andernfalls stellt sich mir sonst die Frage warum, sie ihr ganzes Wissen nicht in die Geschichte hat einfließen lassen.

Da ich ein großer Fan der Formel 1 bin und dieses beim Lesen leider auch nicht ausblenden konnte, ist „Crushing Souls“ für mich leider eine Enttäuschung. Wie ich bereits geschrieben hatte, gibt es ein paar wenige kurze Szenen, die mir einen spanenden Einblick in das Leben eines Formel 1 Fahrers gewährt haben, leider waren das für meinen Geschmack aber entschieden zu wenig Szenen. Ohne hier jetzt groß zu spoilern, möchte ich noch ein bisschen näher auf all die Momente eingehen, aus den Carolin Wahl meiner Meinung nach deutlich mehr hätte rausholen können. Mal abgesehen davon, dass die eigentliche Rennsaison noch nicht mal die Hälfte der Geschichte einnimmt, hätte ich mir innerhalb dieser Kapitel doch zumindest ein paar Einblicke hinter die Kulissen gewünscht. Während eines Rennwochenendes passiert schließlich deutlich mehr als nur das Rennen und selbst das dürfte ich nicht richtig miterleben. Viele dieser Momente, hätten spannend und sehr interessant sein können, wenn sie aus der Sicht von Duncan erzählt worden wären. Stattdessen hat sich die Autorin ein ums andere Mal für die Sicht von Fiona entschieden und mir als Leserin so die Chance genommen die Momente live mitzuerleben. Denn die Erzählung aus der Sicht von Fiona ist lediglich eine Erzählung von einer außenstehenden Person und kommt nicht mal ansatzweise an die Gedanken und Gefühle von Duncan heran.

Sowohl Fiona als auch Duncan konnte ich anfänglich nur schwer einschätzen. Bei beiden hatte ich Schwierigkeiten eine Bindung aufzubauen, weil ihre Gedanken ihr Verhalten und ihre Entscheidungen nur dürftig erklärt haben. Was das Ganze für mich leider nicht immer nachvollziehbar gemacht hat. Positiv fand ich die Ecken und Kanten, wodurch Fiona und Duncan zu lebhaften und authentischen Charakteren wurden. Ich kann jetzt nicht unbedingt behaupten, dass mir einer der beiden so richtig sympathisch war. Trotzdem konnten sie meine Neugierde wecken.

Die Liebesgeschichte hingegen fand ich größtenteils sehr gelungen. Carolin Wahl hat mit Fiona und Duncan zwei Hauptcharaktere erschaffen, die so herrlich gegensätzlich sind, dass sie sich wie zwei Magnete anziehen. Die Chemie zwischen den beiden war einfach nur wundervoll und hat die Geschichte für mich erst so richtig unterhaltsam gemacht. Leider verliert die Chemie zum Ende hin an Intensität. Was mein anfänglich so positives Leseerlebnis gedämpft hat. Der „Black Moment“ hatte zwar Potenzial, war für meinen Geschmack aber viel zu vorhersehbar und die Spannung, die er hätte erzeugen können, flachte nach wenigen Seiten schon wieder so sehr ab, dass die Harmonie zwischen den beiden nahezu wieder komplett hergestellt war. Eine gelungener „Black Moment“ sieht für mich definitiv anders aus.

Das Ende hat mich zwiegespalten zurückgelassen. Zwar hat mir das letzte Kapitel gefallen für meinen Geschmack bleiben aber zu viele Fragen unbeantwortet. Fragen bei den ich mir ziemlich sicher bin, dass sie im zweiten Band nicht beantwortet werden, was die Geschichte für mich leider irgendwie unvollständig macht.

Jetzt bin ich neugierig auf den zweiten Teil der Dilogie. Die Geschichte von Fionas bester Freundin Aurora und Duncans Teamkollege Adrian wurde bereits angeteasert und ich muss sagen meine Neugierde wurde definitiv geweckt. Am Ende von „Crushing Souls“ befinden sich Aurora und Adrian in einer Situation, die eine Menge Potenzial für eine spannende und unterhaltsame Geschichte bietet und ich hoffe sehr das Carolin Wahl es dieses Mal besser nutzt.

Positiv hervorheben möchte ich noch das Glossar, dass sich am Ende des Buches befindet. Hier werden die wichtigsten Formel 1 Begriffe so erklärt, dass sie auch für Leser ohne Formel 1 Kenntnisse verständlich sind. Bei der eBook Ausgabe wurde das Ganze sogar mit einem integrierten direkten Link zum Glossar umgesetzt, was einem das Blättern erspart.

Der Schreibstil von Carolin Wahl ließ angenehm flüssig lesen. Die Geschichte wurde sowohl aus der Sicht von Fiona als auch aus der von Duncan erzählt. Das Buch wurde in der ersten Person geschrieben.

Fazit
Trotz der Tatsache, dass das Thema Formel 1 nur dürftig umgesetzt wurde, konnte mich die Liebesgeschichte gut unterhalten.