Echnaton vs. Vatikan

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mammutkeks Avatar

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Schnelle Personenwechsel, ein - zwar schon etwas abgegriffenes - Thema, das verschollene Papiere zum Inhalt hat, die die Bibel und fast alle Religionen in Frage stellen, ein sympathischer Ägyptologe und ein Kommissar, der sich gegen die Beschränkungen des Vatikans zur Wehr setzt: So kommt der Thriller "Curia" von Oscar Caplan daher.

Offenbar ist noch der "polnische Papst" an der Macht, als Kardinal Vanko St. Pierre, Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, in der Sommerresidenz Gastel Gandolfio um eine Audienz beim höchsten Vertreter der katholischen Kirche bittet. Doch er kann diesem nicht mehr von seinen Entdeckungen berichten, wird er doch vorher ermordet, als er kurz vor dem Termin noch eine Radtour macht.

Sein Bruder, der Ägyptologe Theo St. Pierre, reist nach Rom und versucht nachzuvollziehen, was der Kardinal entdeckt hat. Dabei begegnet ihm - genau wie dem ermittelnden Kommissar - eine Mauer des Schweigens. Nur wenige sind bereit, über die Entdeckungen des Kardinals zu erzählen.

Was hat der "Corpus Hermeticum" zum Inhalt, diese Pergementhandschrift von Marilio Ficino aus dem Jahre 1463? Welche Rolle spielt der Pharao Echnaton, der den Kult des Sonnengottes Aton begründete?

Fragen, die sicherlich an Vorbilder wie "Sakrileg" und Co. erinnern, aber doch auf eine interessante Weise dargebracht werden. Bereits mit den ersten Seiten wird Spannung erzeugt, es gibt sympathische Protagonisten (und bislang nicht so einen Allwissenden wie bei Dan Brown), die historischen Ansätze sind zudem auf einem anderen Level. Man sollte diesem Thriller auf jeden Fall eine Chance geben.