Und noch einer...

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alasca Avatar

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Noch eine unwahrscheinliche Geschichte in den Fußstapfen von Dan Brown? Noch eine Verschwörung des skrupellosen katholischen Klerus, der den Rest der Menschheit in Dummheit sterben lassen will?

Offensichtlich.

Und es geht auch gleich schwer zur Sache: Zwei Tote auf 30 Seiten, das ist schon mal nicht schlecht. Dass der Protagonist haargenau so aussieht wie Jeremy Irons ist schön: Für ihn und für den Autor, der nun kein eigenes Bild mehr entwerfen muss. Zudem irritieren kleine logische Nachlässigkeiten. Jemand, der Kleidung zerwühlt und Schubladen halb offenstehen lässt, hat sich nun gerade nicht "bemüht, Ordnung zu hinterlassen". Und hat der Mitarbeiter des Bruders nun an gar nichts Böses gedacht, oder hat er gleich nach Erhalt der Todesnachricht das Vorhandensein der Papiere überprüft?

Trotzdem macht der Text durchaus neugierig. Was bereitet dem Protagonisten solche Schuldgefühle im Zusammenhang mit seinem Bruder? Was lässt ihn über ein verfehltes Leben nachdenken? (Es wird nicht ganz klar, ob er seines oder das seines Bruders meint.) Hoffentlich nicht der Zölibat, das wäre arg abgedroschen. Nicht zuletzt liegt eine gewisse Originalität darin, die üblichen kirchlichen Geheimnisse mit denen eines ägyptischen Pharaos zu verknüpfen.

Zumindest solide, wenn auch stilistisch anspruchslose Unterhaltung kann der Leser hier erwarten.