Enttäuscht

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donnawetter Avatar

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Ein kurzer Blick auf den Klappentext lässt bereits erahnen, an welche Romane dieses Buch besonders erinnert: an Dan Brown, "Illuminati", "Sakrileg" und wie sie nicht alle heißen. Doch nicht jeder Roman, der diesem Lesetrend folgt, ist auch wirklich genauso gut.

Die ersten Seiten beginnen bereits rasant und überschlagen sich in den Ereignissen: ein toter Kardinal, dessen Bruder versucht, das Geheimnis um seinen angeblichen Unfall herauszufinden und sich immer weiter in die Mysterien der Schöpfungsgeschichte, Intrigen, Korruption und ebenso mächtigen wie gefährlichen Gegnern begibt. Natürlich darf die obligatorische Heldin auch nicht fehlen, die in "Curia" Gestalt in der Figur der Psychoanalytikerin Raisa Belmont findet und zusammen mit dem Protagonisten Théo St. Pierre versucht, die Rätsel zu lösen und natürlich dabei selbst in das Schussfeld gerät.

Nach rund zweihundert Seiten hatte ich ehrlich gesagt das Interesse an dem Buch verloren. Die Geschichte wurde immer verworrener, die handelnden Personen waren meiner Meinung nach einfach zu viele und oft wurde nach ein oder zwei Seiten immer zu einem anderen Charakter geschalten. Dabei geht viel zu viel Spannung verloren, als aufgebaut wird, weil man einfach den Bezug verliert und oft passierte es mir, dass ich Namen verwechselte oder einfach vergaß.

Doch die Handlung wollte und wollte kein Ende finden. Fünfhundert Seiten geschafft, sechshundert Seiten - definititv zu lang. Es gab viel zu oft die bekannten "Aha!"-Momente, Momente, in denen man endlich versteht, wieso und weshalb dieses oder jenes passiert ist. Eigentlich durchziehen diese Momente den ganzen Handlungsverlauf. Trotzdem findet der Roman einfach kein Ende.

Weiterhin sind mir die geschichtlichen Informationen, Erklärungen, Geheimnisse und Mysterien einfach viel zu viele. Ich hatte oft das Gefühl, fast von dem Informationsfluss erschlagen zu werden und verlor dadurch zudem noch an Interesse.

Im Schluss zeigte sich dann das, was mich während des Lesens immer wieder beschlich: das Gefühl von Unglaubwürdigkeit, auch wenn viele geschichtliche Informationen miteinflossen.

 

**Fazit: wer nicht endenwollende Thriller à la Sakrileg mag und dabei keineswegs von geschichtlichen und wissenschaftlichen Dauerinformationen abgeschreckt ist, der ist hier gut bedient. 2 von 5 Punkten.**