rasante Verknüpfungen

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Oscar Caplan  - Curia

Das Erstlingswerk Oscar Caplans besticht durch hervorragende Recherche und atemraubende Geschwindigkeit.  Der Mut des Suchenden, Theo, der auf seinem Weg gesunden Verstand, Wissen, Glauben und  Esoterik mithinzuzieht ist ein wahrer Held. Seine Zweifel und Wirrungen machen ihn zu einem Sympathieträger. Wir lassen uns gern mit ihm beherzt und in rasender Geschwindigkeit  auf ein aufschlussreiches Abenteuer ein. Dicht konstruiert, schnelle Jagd durch Bewußtseinsraum und die Zeiten lassen kaum Muße zu verschnaufen. Letztendlich ziehen sich die Fäden zusammen und es kommt zum rasanten Finale an Pharao Echnatons Grab in Saudi-Arabiens Wüste.

Macht, Gier und Erkenntnissuche sind die Motivationen, die ihre Kräfte messen.
Vergangenheit,. nicht nur Theos, sondern auch diejenige vor 33 Jahrhunderten kommen letztendlich zur Erlösung. Viele Verknüpfungsstränge nicht nur in Bezug auf den Erkenntnisstand der Geschichte  und der handelnden Ebene, sondern auch in Bezug auf die Erkenntnisebene fordern die Konzentration.. Der Thriller ist keine leichte Lektüre.Wenn man sich einläßt wird man belohnt mit einem tagelangen Lesevergnügen und mit der anregenden Frage, wo die freie Gestaltung des Autors anfängt und wo die recherchierten geschichtlichen chemischen philosophisch sowie psychologischen Erkenntnisse aufhören. Tatsache ist: Als Leser kann  man sich nicht von dem Sog befreien, der von dem Buch ausgeht und nimmt die Hinterfragung der Welt und seiner selbst durch das Buch mit. Ein bestechendes, kluges, dichtkonstruiertes Erstlingswerk.
Durch das Infragestellen eines vertrauten Geschichts- und Glaubensbildes wird  auch der Leser offen, seine eigenen Bilder und Vorstellungen zu überdenken. Das ist Lesevergnügen: Es verändert den Leser. So hat der Autor auch eine der wichtigen Fragen des ägyptischen Totenbuches erfüllt: Er hat anderen Freude bereitet!