Nicht so meins

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katlo Avatar

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Der Roman startet mit einem unerwartet leichten, humorvollen Ton, der zunächst neugierig macht. Die ersten Kapitel wirken spritzig und lassen auf eine unterhaltsame Geschichte hoffen. Doch dieser positive Eindruck verfliegt leider recht schnell. Je weiter man liest, desto deutlicher wird, dass die Handlung sich kaum entwickelt und stattdessen immer stärker auf endlosen Online-Chats verharrt, die weder Spannung aufbauen noch die Figuren greifbarer machen.

Die Hauptfigur Leeloo bleibt überraschend blass. Obwohl sie im Zentrum der Geschichte steht, erfährt man über ihr Leben, ihre Beziehung oder ihren inneren Konflikt kaum etwas. Stattdessen dominieren Chats mit Gekko, einem Mann, den sie nie getroffen hat. Diese Online-Unterhaltungen sollen wohl witzig, frech und erotisch sein – wirken aber oft bemüht, oberflächlich und verlieren schnell ihren Reiz. Emotionale Tiefe oder eine glaubhafte Annäherung zwischen den beiden entstehen nicht; vieles fühlt sich eher konstruiert an.

Auch die Nebenmotive – etwa astrologische Deutungen oder humorvolle Gedankenkommentare – schaffen es nicht, der Geschichte zusätzliche Substanz zu verleihen. Stattdessen tragen sie dazu bei, dass der Roman zunehmend zerfaserter wirkt. Was als moderne Liebesgeschichte gedacht ist, bleibt letztlich eine Aneinanderreihung von Geplänkel ohne spürbaren Fortschritt.

Wer auf Charakterentwicklung, eine nachvollziehbare Romanze oder originellen Humor hofft, könnte hier enttäuscht werden. Zwar zeigt das Buch zu Beginn Potenzial, doch dieses wird im weiteren Verlauf kaum genutzt. Für Leserinnen und Leser, die auf der Suche nach einer tiefgründigen oder authentischen Online-Lovestory sind, wird dieser Titel vermutlich nicht das Richtige sein.