"Amtssprache ist Mensch"

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oneveganbooknerd Avatar

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Conny ist Mitte 40 und arbeitet in einer Berliner Behörde. Ihr Alltag zwischen Flurfunk, Kaffeepausen und Aktenberge könnte nicht klischeebeladener sein. Wie erfolgreich kann eine Telko (Telefonkonferenz) sein, wenn sich die Hälfte der Kolleginnen nicht mit der Bedienung einer Webcam auskennt?! Was bedeutet "Schlado" und warum ist dieser so verhasst?! Und wie kann es sein, dass Connys Mutter auch nach Jahren immer noch nicht weiß, in welcher Behörde ihre Tochter eigentlich arbeitet und was sie da genau macht?!
Diese und viele andere Fragen werden in knappen, humorvollen Kapiteln (teilweise) geklärt.

So überzeichnet die Charaktere sind, so einfach sind sie auch für alle anderen Leser:innen zu greifen. Auch für diejenigen, welche noch nie in einer Behörde gearbeitet haben bzw. Ämter nur als Kund:innen kennen. Ein Spiegel der Gesellschaft, der zum Lachen, aber auch zum Nachdenken anregt.


Ich habe während des Lesens viel gelacht. Womit ich jedoch nicht gerechnet habe, ist mit einem Kapitel wie "Beförderung, bitte!". Ganz klar und einfach beschreibt Conny darin die Begegnung einer jungen überforderten Mutter und ihren struggle mit den deutschen Behörden (Sprachbarriere und schreiendes Baby inklusive). Wie die beliebte Amtsfluencerin Conny das Ganze löst, könnt ihr in "Da bin ick nicht zuständig, Mausi" selbst nachlesen.

Klare Leseempfehlung!